Gründung der Linz 2009 GmbH
Faktisch gleichzeitig mit der Titelverleihung wurde am 26. April 2005 die „Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas OrganisationsGmbH“ (Linz 2009 GmbH) als 100%iges Tochterunternehmen der Stadt gegründet, in das Bund, Land Oberösterreich und Stadt Linz die notwendigen Finanzmittel einbrachten.Der Schweizer Kulturunternehmer Martin Heller wurde zum künstlerischen Intendanten ernannt. Durch seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Schweizer Landesausstellung expo.02 sowie für die Bewerbung Bremens um den Titel Kulturhauptstadt 2010 brachte er die nötigen Erfahrungen mit Großprojekten mit. Walter Putschögl, bis dahin tätig bei Oberösterreich Tourismus, wurde zum kaufmännischen Geschäftsführer bestellt. Beide begannen ihre Arbeit im Herbst 2005. Der Bremer Literaturwissenschafter Ulrich Fuchs, der ebenso für die Bremer Kulturhauptstadt-Bewerbung tätig war, folgte im Dezember 2005 als Stellvertretender Intendant und Leiter der Projektentwicklung. Die Etablierung einer Intendanz von außen ermöglichte eine frische Sichtweise auf die Stadt und unvoreingenommene Einschätzungen. Die Geschäftsführung konnte autonom arbeiten und war lediglich dem Aufsichtsrat verantwortlich.
Aufgaben und Organisation der GmbH
Zu den wesentlichen Aufgaben der Linz 2009 GmbH zählten:- Programmentwicklung, -planung und -umsetzung
- Programmproduktion und Erteilen von Programmproduktionsaufträgen an Dritte
- Umfassende Gesamtvermarktung und Kommunikation des Großprojektes
- Budgetgebarung
- Organisations- und Personalentwicklung der für das Projekt benötigten Strukturen
- Steuerung der Zusammenarbeit mit allen MitveranstalterInnen
- Steuerung der Zusammenarbeit mit allen relevanten Gremien wie Aufsichtsrat, Kuratorium und allen sonstigen betroffenen Einrichtungen
- Überleitung der geschaffenen Strukturen in den regulären Linzer Kulturbetrieb nach dem Kulturhauptstadtjahr
Zur künstlerischen Leitung des Unternehmens gehörten neben Martin Heller (Vorsitz) und Ulrich Fuchs der Linzer Komponist Peter Androsch, verantwortlich für die Konzeption des Musikprogramms, und Airan Berg, Leiter der Darstellenden Kunst von Linz09. In Bezug auf die Programmierung brachten der Intendant und sein Stellvertreter Kompetenzen in den Bereichen bildende und angewandte Kunst, Architektur, Stadtentwicklung, Literatur, Bildung und Wissenschaft, Ethnologie, Soziologie, Geschichte und Politik mit. Um auch Darstellende Kunst und Musik gleichermaßen im Programm berücksichtigen zu können, entschied sich die Intendanz bereits 2006 für eigene Spartenleiter. Außerdem sollte diesen beiden Bereichen eine spezifische Handschrift verliehen werden angesichts der kultur-geografischen Lage von Linz zwischen Wien und Salzburg, die in erster Linie für ihr hochkarätiges Musik- und Theaterprogramm bekannt sind. Mit diesen beiden österreichischen Kulturmetropolen wollte man erst gar nicht in Konkurrenz treten, sondern etwas völlig Neues entwickeln.
Organisiert wurde die Linz 2009 GmbH durch die Abteilungen Geschäftsführung, Projektentwicklung & -leitung, Musik, Darstellende Kunst, Kommunikation, Marketing & Sponsoring, Ticketing & Kundenmarketing, Hospitality, Produktion, Delegationen, Buchhaltung und Rechtsangelegenheiten.
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Linz 2009 GmbH war Dr. Erich Watzl, Vizebügermeister und Tourismus- und Kulturreferent der Stadt Linz. Der Aufsichtsrat, bestehend aus weiteren zwölf Mitgliedern , kontrollierte die kaufmännischen Belange der Gesellschaft, hatte aber kein Interventionsrecht bei der Programmgestaltung.
Als beratendes Gremium stand dem Unternehmen unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Bürgermeister Franz Dobusch ein Kuratorium von 68 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Medien zur Seite.