Bilanz durch Zahlen
BesucherInnen und KünstlerInnen
Rund 3,4 Millionen Menschen besuchten mehr als 7.700 Veranstaltungen von Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas. Allein im Kulturhauptstadtjahr waren es mehr als 2,8 Millionen. 600.000 BesucherInnen waren beim Vorprogramm im Zeitraum von 2006 bis 2008 zu verzeichnen. Die gesetzten Ziele wurden hier weit übertroffen. Geboten wurde ein dichtes Programm mit großer Vielfalt sowie überzeugender künstlerischer Qualität. Rund 5.000 KünstlerInnen aus 66 Nationen waren an den 220 Projekten beteiligt. Alle Linzer Museen spielten Besucherrekorde ein: Das Ars Electronica stürmten über 230.000 Interessierte. Den HÖHENRAUSCH sahen über 270.000 BesucherInnen – eine Zahl, die in Österreich bei einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst zuvor noch nie erreicht wurde. Die Oberösterreichischen Landesmuseen konnten mit 233.000 BesucherInnen 150% Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Für den Kulturbereich konnten gänzlich neue Publikumsschichten gewonnen werden. Ausschlaggebend waren hierfür vor allem die Projekte BELLEVUE, KULTURHAUPTSTADTTEIL DES MONATS und BRAUHAUS, aber auch der Umstand, dass manche LinzerInnen bereits bestehende Kultureinrichtungen erstmals besuchten. Des Weiteren kam es zu einer Vermischung des Stammpublikums einzelner Kulturinstitutionen. Gewohnte Besucherverhaltensweisen konnten aufgebrochen werden. Nach einer Meinungsumfrage von Spectra hatten bis August 2009 bereits 50% der LinzerInnen, 30% der oberösterreichischen Bevölkerung und 7,5 % der ÖsterreicherInnen zumindest eine Linz09-Veranstaltung besucht − ein äußerst positives Ergebnis, wenn man bedenkt, dass europaweit ein durchschnittlicher Wert von 5% kulturinteressiertes Publikum pro Stadt gemessen wird.Tourismus
Linz09 kann auch als touristische Erfolgsgeschichte gesehen werden: Eine Vielzahl von Tagesbesuchen und 9,5 % Zuwachs an Nächtigungen im Kulturhauptstadtjahr sprechen für den Erfolg von Linz09 und dafür, dass Linz09 als Kulturereignis die bestehende Wirtschaftskrise sowohl im Bundesland als auch in der Stadt nicht nur abfedern, sondern ins Positive wenden konnte. Aus touristischer Sicht brachte das Kulturhauptstadtjahr Linz eine gegenläufige Entwicklung zum allgemeinen Trend in den Landeshauptstädten. Während Linz von Januar bis Dezember 2009 ein Plus von 9,5% bei den Nächtigungen erzielen konnte, verzeichneten andere österreichische Landeshauptstädte wie Innsbruck mit -9,9%, Salzburg mit -2,2% und Wien mit -3,8% Rückgänge. Die größten Zuwächse nach Märkten verzeichnete Linz im Kulturhauptstadtjahr aus der Schweiz (+28%), Tschechien (+28%), Österreich (+19,9%), Deutschland (+15,6%) und Italien (+4,7%), während die Nächtigungen der klassischen Geschäftsreisenden aus den USA (-32,2%), China (-44,4%), Großbritannien (-30,2%) oder Russland (-38,5%) heuer stark sanken. Durch die Zuwächse in Linz schnitt Oberösterreich deutlich besser ab als z.B. Salzburg (-3,3%) oder Wien (-3,8%).Sponsoring, Ticketing und Merchandising
Durch erfolgreiches Sponsoring wurden in das Budget von Linz09 etwa 10,5 Mio Euro eingebracht. Auf Sachleistungen (u. a. Dienstleistungen, Werbeleistungen, Sachgüter) entfielen davon rund 6,5 Mio Euro. Durch Ticketing und Merchandising wurden 1,8 Mio Euro erzielt. Linz09 bilanzierte mit einem ausgeglichenen Ergebnis im Einnahmen- und Ausgabenbereich und ging darüber hinaus mit einer nicht unerheblichen Reserve in das Jahr 2010.Umwegrentabilität
Das Kulturhauptstadtjahr war durch die erhebliche Umwegrentabilität auch ein Impuls für die oberösterreichische Wirtschaft. Das Institut für Volkswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Universität Linz prognostizierte durch die Maßnahmen im Jahr 2009 und im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres in Oberösterreich ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 426 Millionen Euro (2005 bis 2011). Dabei zeigten sich die höchsten Jahres-Effekte direkt im Jahr 2009: +117,7 Millionen Euro. Für die kommenden zwei Jahre ist jeweils mit Kulturhauptstadt-Impulsen von zusätzlichen 35,3 Millionen Euro an Wirtschaftsleistung in Oberösterreich zu rechnen. In Arbeitsplätzen ausgedrückt, schufen beziehungsweise sicherten die Maßnahmen für die Kulturhauptstadt im Zeitraum 2005 bis 2011 in Oberösterreich insgesamt 4.625 Arbeitsplätze. Infos zu dieser Studie gibts unter linz.at - Linz09 als Standortentwicklungsprojektzurück