Du bestimmst den Titel – Das große Schulprojekt von Linz09
Im Frühjahr 2009 werden national wie international anerkannte Choreografinnen, RegisseurInnen, SchauspielerInnen, PerformerInnen und LehrerInnen in den verschiedensten Regionen Oberösterreichs mit über 1.000 SchülerInnen die Schulen verändern. Im Mittelpunkt stehen die Freude und Begeisterung an der künstlerischen Arbeit und das Sich-Einlassen aller Beteiligten auf einen künstlerischen Prozess, dessen Ausgang noch nicht feststeht. Aufführungen können Teil dieses Projektes sein, sind aber nicht zwingend. Ideen und Modelle werden in Bewegung gesetzt, die sich im Idealfall fortführen lassen und kleine wie große Menschen im System Schule stärken und bestärken.Einige Beispiele: Sechs ChoreografInnen und PerformerInnen werden über acht Wochen in Gmunden und im Salzkammergut arbeiten. Ein türkischer Regisseur wird SchülerInnen mehrere Wochen in Steyr und Umgebung begleiten. Ein südafrikanischer Choreograf wird Projekte mit SchülerInnen in Linz und Umgebung realisieren.
Was wir morgen brauchen.
Die Tafelklassler von heute werden im Jahr 2060 oder auch später in Pension gehen, wobei heute noch niemand sagen kann, wie ihre Arbeitswelt bis dahin aussehen wird. Neben der Kenntnis von Daten und Fakten werden sie als Erwachsene vor allem Selbstbewusstsein und Kreativität brauchen. Diese Eigenschaften gilt es zu wecken, zu fördern und zu erhalten.
Körperlichkeit. Vielen Kindern fällt es schwer, beim Lernen stillzusitzen. Der Schlüssel zur Kreativität heißt Bewegung: Dies haben auch Ergebnisse der PISA-Studie gezeigt, in der Schulen mit Theaterschwerpunkt – Beispiel Wiesbaden – überdurchschnittlich gut abschneiden. Die Bewegung des Körpers macht auch für logisches und mathematisches Denken fit. Ein weiterer Vorteil, der sich durch Theater- oder Tanzinszenierungen bei SchülerInnen abzeichnet, ist die Übernahme von Verantwortung - für eigene Noten aber auch für die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit. Sie lernen Erfolge zu kreieren, die nicht ausschließlich auf individuellem Leistungsdenken basieren.
Kompetenzen. Schule kann Raum schaffen für Gemeinsamkeit, Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung. KünstlerInnen können dabei helfen, Gesellschaft und Realität aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die Begegnung der SchülerInnen mit vielschichtigen Ausdrucksformen, die Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit, lässt sie Ängste verlieren, Artikulationsmöglichkeiten finden und Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung, Flexibilität sowie soziale Kompetenzen gewinnen – Anforderungen, die auch große Wirtschaftsunternehmen an ihre Mitarbeiter stellen.
Das Modell. Partnerschaft und Dialog statt Einzelkämpfertum prägen das Modell. Das Projekt ist ausschließlich in Teams organisiert: 30 Künstler-Teams (bestehend aus einem/r Choreografen/in, RegisseurIn oder PerformerIn mit einer/m PartnerIn oder AssistentIn und einer Hospitanz) arbeiten gemeinsam mit einem LehrerInnen-Team (bestehend aus mindestens zwei PädagogInnen) an den jeweiligen Schulen. Die Hospitanz wird im Rahmen einer Fortbildung für junge PädagogInnen oder KünstlerInnen organisiert. Ein Drittel der künstlerischen ProtagonistInnen lebt in Österreich, ein Drittel weist einen starken Bezug zu Oberösterreich auf, ein Drittel sind international eingeladene Gäste. Alle sind erfahrene, international erfolgreiche, zeitgenössische KünstlerInnen.
Du bestimmst den Titel. Prozesshaftigkeit und Interaktion stehen auch bei der Titel-Wahl auf dem Programm. Der Titel kann von den AkteurInnen (SchülerInnen, LehrerInnen und KünstlerInnen) selbst bestimmt werden: Auf der Homepage von Linz09 können sie ein Voting für ihren Favoriten abgeben – ab sofort bis Ende Juni 08 auf der Homepage von Linz09.
Details:
Organisation der ProjekteDas zusätzliche Angebot von Linz09