Press conference May 30, 2007
SCHAURAUSCH Theaterrausch
Wednesday, May 30, 2007, 11 a.m., Passage City Center, Coffeeworld, 1st floor
Zum Abschluss der Ausstellung SCHAURAUSCH Kunst in 50 Schaufenstern setzen wir am 1. Juni nochmals einen aktionsreichen Höhepunkt.
„Dramatisieren Sie Ihr Schaufenster!“ So appellierte vor 75 Jahren das Dekorationslehrbuch „Schaufenster – Kunst und Technik“ (Berlin 1930) an die Geschäftsleute. Die Ware soll, hieß es dort weiter, so inszeniert werden, dass sie im Fenster „auftritt wie der Schauspieler in einem Stück“.
Wir nehmen diesen bildhaften Vergleich ernst und nutzen die Schaufenster zum Abschluss als Bühne für einen SCHAURAUSCH Theaterrausch. Als Kulisse und Bühnenraum agiert die imposante Fensterfassade des Passage Linz in der Bethlehemstraße.
SCHAURAUSCH Theaterrausch zeigt
• drei Minidramen von Martin Crimp, inszeniert von Gerhard Willert
• eine theatrale Expedition des Wiener „Theater ohne Grenzen“
• einen Auftritt des Original Wiener Prater Kasperl
Ebenfalls an diesem Abend versteigert die fleißige Madame Bricolage nach dreiwöchiger künstlerischer Arbeit in der Auslage von C&A Mode ihre selbstgebastelten Objekte. Unter dem Titel „Teig, Stoff, Schuh, Kabel, Bär“
zeigen das junge KünstlerInnen-Duo Noemi Auer und Wolfgang Tragseiler sechs Performances in der Horn Danceschool in der Marienstraße.
Der große Erfolg der Schaurausch-Ausstellung geht, so Linz09 Intendant Martin Heller, in erster Linie auf das Engagement und die produktive Zusammenarbeit zwischen den Partnern OK und City Ring zurück. In der Konzeption und Umsetzung der Abschlussveranstaltung konnte ein weiterer Partner, das Landestheater Linz eingebunden werden. Schauspieldirektor Gerhard Willert zeichnet gemeinsam mit Airan Berg, zuständig für Darstellende Kunst bei Linz09, verantwortlich für das Theaterrausch-Abendprogramm.
Freitag, 1. Juni 2007
17.00 Uhr, C&A Mode, Mozartstraße 6-10
„Auktion der Madame Bricolage“, Claudia Czimek
Als Kunstfigur in der Auslage von C&A Mode gibt Claudia Czimek dem Publikum Einblick in ihre individuelle Mythologie von Phantasie und Gestaltung. Sie sammelt, ordnet, bastelt, tüftelt und improvisiert und lässt so, ganz Meisterin des Wandels, eine eigensinnige Wunderkammer im Schaufenster entstehen. Fundsachen aller Art transformieren sich in Dinge mit neuer Bedeutung.
Am 1. Juni bietet Madame Bricolage ihre im Schaufenster entstandenen Kunstwerke zum Kauf feil. Durch die Auktion führt der allseits beliebte Moderator Martin Honzik; begleitet wird die Künstlerin von ihrem persönlichen Männerchor, den charmanten Les bleus Messieurs.
Mitsteigern erwünscht !
20.00 Uhr, Schaufenster Passage, Richtung Bethlehemstraße
„aus dem waren leben - objektszenen“,
Martina Winkel, Theater ohne Grenzen, Wien
They are alive: Gebrauchsgegenstände, objéts trouvés, Konsumgüter gewähren kurze Einblicke in ihren Alltag und ihr Lebensdrama zwischen Reality und Soap.
Theater ohne Grenzen und Martina Winkel arbeiten als Visual Theatre mit Figuren, Objekten, Schatten & Projektionen und entwickeln neben auch internationalen Theaterproduktionen Visuals und Installationen für Konzerte und Ausstellungsprojekte.
Martin Crimp „Weniger Notfälle“
Martin Crimp ist ein Meister der Ironie. In „Weniger Notfälle“ rekonstruieren Figuren in drei Anläufen Bruchstücke von Biographien. „Der ganze blaue Himmel“ handelt von einer Frau, die erkennt, dass ihre Ehe ein Fehler ist, und die trotzdem bleibt. „Gesicht zur Wand“ beschreibt den Amoklauf eines Familienvaters an einer Schule. In „Weniger Notfälle“ ist das Kind des Paares aus der ersten Geschichte ins Haus gesperrt, zu seiner eigenen Sicherheit…
Martin Crimps moderne Geistermärchen entfalten ihre beängstigende Wirkung nicht zuletzt, weil sie in der saturierten Mittelschicht angesiedelt sind, wo unter dem bürgerlichen Firnis die Leere und die Wut lauern.
Im Rahmen des Linzer Schaurauschs verlagert Regisseur Gerhard Willert diese drei Minidramen in die Einkaufspassage und lässt die Schauspieler zwischen Schaufensterpuppen agieren. Denn unsere Landstrasse ist wirklich unheimlich schön. Schön unheimlich…
-im Kopf des Killers der Klang seines Herzens-er hatte den Klang seines Herzens nicht bedacht-der seinen Kopf ausfüllt-sein eigenes Herz füllt seinen Kopf mit Blut-seine Ohren platzen vom Blut-wie ein Taucher-der ins Blut taucht-er ist wie ein Taucher, der ins Blut taucht-
Mit
Barbara Novotny, Klaus Köhler und anderen
Inszenierung: Gerhard Willert
Kostüme: Alexandra Pitz, Musik: Walter Stadler
„Der Liebesapfel“, Thomas Ettl, Original Wiener Praterkasperl
Punch, Pulcinella, Petrushka... die Liste der Kasperl-Verwandten ließe sich beliebig fortsetzen.
Für Kinder meistens der erste Schritt ins Theater, für Ausgewachsenen ein Ventil, denn jeder von uns hat so sein persönliches Krokodil.
Wie schon im "Sommernachtstraum" geht es auch in diesem Stück um die Liebe, die sich selbständig macht. Aus dem Bedürfnis heraus, die Liebe kontrollieren und lenken zu können, entstehen Verwicklungen, die alle Beteiligten führen und manchmal auch in ganz andere Richtungen verführen.
21.00 Uhr , Horn Danceschool, Marienstraße 8
„Teig, Stoff, Schuh, Kabel, Bär“,
Noemi Auer und Wolfgang Tragseiler
Der spielerische Umgang mit vorgegebenem Material und eigenen Mitteln bildet das Grundgerüst im Schaffen des Performance-Duos Auer & Tragseiler.
In der Horn Danceschool präsentieren Noemi Auer und Wolfgang Tragseiler sechs Performances zwischen Garten und Tanzsaal:
Die einzelnen Darbietungen dauern jeweils zwischen 10 und 15 Minuten:
1) In Der Bär hat eine Person eine Tiermaske auf. Eine zweite Person steht kaum wahrnehmbar hinter ihr. Der Tierkopf verschiebt sich, „Fratzen“ entstehen.
2) In Damit sich Mama in ihrem Hosenanzug auch wohlfühlt holt eine Frau ein weiches, anschmiegsames Etwas hervor. Im rhythmischen Spiel macht sie es kleiner, rollt es oder dehnt es aus.
3) In Gesicht legt ein Mann einen ausgerollten Teig auf sein Gesicht, der sich im taktilen Spiel Stück um Stück auflöst.
4) In Damit sich Mama ... (Teil 2) setzt sich eine Frau als Objekt einen „offenen Mund“ auf, der mit der Gesichtsanatomie verschmilzt. Weitere „Münder“ werden aufgesetzt.
5) In Schuhe schlüpfen zwei Personen in ein viergeteiltes Paar Damenschuhe. Die Behinderung führt zu einem ungewöhnlichen Tanz.
6) In Kabel-Performance umwickelt sich der Performer mit einem Stromkabel. Bewegungsmomente der Enge folgen dem körperlichen Geschick, sich daraus zu lösen.
Den roten Faden der Sequenzen bildet die Verschiebung von Bewegungsabläufen: Durch das Animieren von Dingen werden Körpergrenzen überwunden und zu Hybridwesen vereint.
SCHAURAUSCH Kunst in 50 Schaufenstern ist eine Ausstellung des OK in Kooperation mit LINZ 2009 – KULTURHAUPTSTADT EUROPAS und dem LINZER CITY RING.
Kuratoren: Paolo Bianchi & Martin Sturm in Zusammenarbeit mit Renate Herter
Initiatoren: Gerald Wahl, Herrmann Mittermair
Die Projektpartner
OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich
Direktor: Martin Sturm
www.ok-centrum.at
Projektleiter: Rainer Jessl
LINZ 2009 – KULTURHAUPTSTADT EUROPAS ORGANISATIONS-GMBH
Intendant: Martin Heller
www.linz09.at
LINZER CITY RING
Management: Hildegard Weber
www.linzer-city.at
Pressefotos in Druckqualität zum Download finden Sie auf
www.ok-centrum.at/presse/schaurausch_fotos.html und auf linz09.at unter Download.