28. Februar 2008: Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal
...spricht über ihr Lieblingswerk aus der Lentos-Sammlung:
Hans Staudacher
Spuren, 1958-59
erworben 2003
„Ich bin der Einladung von Martin Heller und Stella Rollig zu Politik liebt Kunst nachgekommen, weil...
… es für mich interessant ist, mit Experten über ein Feld, das für die Stadt Linz von besonderer Bedeutung ist und das im engeren Sinn nicht zu meiner politischen Tagesarbeit zählt, zu diskutieren.“
„Meine Wahl fiel auf dieses Kunstwerk, weil...
… mein Kunstverständnis ein umfassendes ist. In diesem Werk sehe ich die Spuren von drei Kunstdisziplinen: der bildenden Kunst, der Musik und der Literatur.“
„Die Verknüpfung von Politik und Kunst bedeutet für mich...
… eine Notwendigkeit, weil sie beiden Seiten eine große Chance zur gesellschaftlichen Mitgestaltung bietet.“
Hans Staudacher
geb. 1923 in St. Urban, Kärnten
lebt in Wien
Gegen Kriegsende erste gegenständliche Zeichnungen, die Staudacher – ebenso wie seine spätere Malerei und Grafik – autodidaktisch entwickelt. Erste Ausstellung 1948 in der Buchhandlung Bayer in Villach. Übersiedelt 1950 nach Wien und wird Mitglied der Wiener Secession, an deren Aktivitäten er regen Anteil nimmt. Es entstehen die ersten tachistischen Kunstharzbilder auf Papier. 1956 nimmt er als Vertreter Österreichs auf der Biennale von Venedig teil. Ausstellungsbeteiligungen im Stedelijk Museum Amsterdam, 1958 im Haus der Kunst, München, 1959 im Museum of Fine Arts, Boston. 1956 erste Einzelausstellung in der Wiener Secession. Erhält 1958 den Premio Marzotto und 1965 einen der Hauptpreise der Biennale von Tokio. Wiederholt Aufenthalte in Paris, wo ihn der französische Lettrismus und die Werke von Georges Mathieu beeindrucken. 1974 erscheint in der Edition Tusch, Wien, das Buch „Hans Staudacher, Lyrisches Informel, Lettrismus, Aktionen.“ 1975 nimmt Staudacher an der Biennale São Paulo teil. Ein Jahr später Verleihung des Titels „Professor“. Ausstellungen in den wichtigsten europäischen Museen u.a. 1979 Neue Galerie der Stadt Linz, 1982 Wiener Secession und Kärntner Kunstverein, 1989 Neue Galerie Graz, Museum für Moderne Kunst Bozen. Im selben Jahr Verleihung des Kulturpreises des Landes Kärnten. 1991 große Retrospektive in der Wiener Secession. 1998 umfassende Präsentation im Palais Harrach in Wien, 2001 in der Neuen Galerie der Stadt Linz und der Galerie Hilger, Wien, die einen neuen Katalog herausgibt. Umfangreiche Ausstellungen und Feiern anlässlich des 80. Geburtstages im Jahr 2003. Im selben Jahr erscheint auch ein vom Prestel-Verlag, München, herausgegebenes Buch über den Künstler mit einem Text von Dieter Route. Malt am 4. März (Faschingsdienstag) auf Einladung der „Freunde des Kunstmuseums Lentos“ ein 5 Meter breites Spontangemälde in der Neuen Galerie. Staudacher zählt zu den wichtigsten österreichischen Vertretern des Informel. Seine Gemälde und Gouachen werden sowohl durch ihren ungewöhnlichen, auf der Verbindung von Malerei und Grafik basierenden Beziehungsreichtum als auch durch ein hohes Maß an Subtilität, Poesie und rhythmischer Rasanz gekennzeichnet.