Vorprogramm
2007 fanden bereits große, richtungweisende Projekte statt. Einerseits startete die LINZ EUROPA TOUR, ein europaweit einzigartiges Projekt, das große Beachtung fand. Sie brachte den Musiker Hubert von Goisern als Botschafter der Kulturhauptstadt von Linz die Donau entlang bis ans Schwarze Meer und 2008 bis an die Nordsee. Insgesamt 50 Konzerte wurden mit lokalen MusikerInnen auf den beiden Touren gespielt, die Linz über die österreichischen Grenzen als Kulturhauptstadt Europas Bekanntheit und eine beachtliche Medienresonanz brachte. Dies ermöglichte eine Kommunikation nach außen, die über Programminhalte anstatt über großangelegte Werbekampagnen stattfand.
Dasselbe Ziel verfolgte die Ausstellung LINZ TEXAS, die in Wien, Graz und Berlin gezeigt wurde und eine intensive, attraktive Auseinandersetzung mit Linz und seinen Qualitäten im teilweise ironisch und humorvoll gebrochenen Vergleich mit anderen Städten weltweit bot.
Für die LinzerInnen fanden im Sommer 2007 und 2008 die ersten beiden Teile der Trilogie KUNST IN DIE STADT!! − eine Kooperation mit dem OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich − statt, die 2009 im HÖHENRAUSCH ihren fulminanten Abschluss fand. Bespielt wurde der öffentliche Raum − 2007 die Geschäfte, Passagen, Fassaden und Schaufenster in der Innenstadt, 2008 die auch vielen LinzerInnen unbekannten Stollen und Tunnel. Diese beiden Ausstellungen sollten die Vorfreude der Bevölkerung fördern sowie einen Vorgeschmack auf wichtige Aspekte dessen geben, was im Jahr 2009 zu erwarten war: neue Orte, neue Perspektiven, ungewohnte Allianzen, Stadterkundung, hochqualitative lokale und regionale Kunst, Überraschungen.
Im Herbst 2008 fand bereits die erste große Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte statt: mit der viel diskutierten Ausstellung „KULTURHAUPTSTADT DES FÜHRERS“ im Schlossmuseum Linz und der Ausstellung POLITISCHE SKULPTUR in der Landesgalerie. Die Entscheidung, diese Ausstellungen bereits vor dem eigentlichen Beginn des Kulturhauptstadtjahres zu eröffnen, erwies sich aus zweierlei Gründen als richtig: Einerseits gab es bereits im Vorfeld eine kontroversielle Diskussion in der Stadt, so dass die Eröffnung dann ungetrübt und ohne diesen notwendigen und hoch erwünschten Aspekt der Stadtgeschichte gefeiert werden konnte. Zusätzlich lenkten die Ausstellungen weiter Aufmerksamkeit auf die Kulturhauptstadt Linz, das Interesse internationaler Medien war groß und die Berichterstattung − mit einigen Ausnahmen insbesondere in der anglophonen Yellow Press − äußerst positiv. Der allgemeine Tenor war, dass Linz sich nicht scheue, dieses schwierige Kapitel der eigenen Geschichte offensiv anzusprechen.
Im Advent 2008 gab es ein vielfältiges Programmangebot. Projekte wie TURMEREMIT und TURMMUSIK starteten bereits mit dem ersten Adventsonntag, der alljährliche Adventkalender in der Altstadt zeigte Comics, eine fünfte Kerze am Adventkranz sorgte für große Aufregung, eine Aktion mit Linzer und oberösterreichischen Galerien wollte die LinzerInnen zum Kunstkaufen und -schenken animieren. Und im Theater des Kindes öffnete sich jeden Abend ein neues Überraschungsfenster des theatralischen Adventkalenders.
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