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Thomas Kerbl verdichtete Anton Bruckners sinfonisches Schaffen zu Momentauf-nahmen: drei- bis fünfminütige Quintessenzen für verschiedene Besetzungen.

„Seine Musik steht in der Zeit wie ein Findling. Wir wissen nicht, woher sie kommt, noch, wo-hin sie gegangen ist. Doch wir wissen, dass sie den Menschen Anton Bruckner offenbart“, so Peter Androsch. Schnitte und Überblendungen, Fade-ins und Fade-outs sind in Anton Bruckners zehn Sinfonien wirksam, obwohl es diese Begriffe seinerzeit noch nicht gab. Der Pianist und Dirigent Thomas Kerbl nutzte diese Techniken für Kürzest-Versionen, in denen er die kompositorischen Ideen konzentrierte, die musikalische Essenz verarbeitete und so das Genie von Bruckner zeigt: visionär und radikal, mystisch und unerklärlich, Klischees bre-chend und weit in die Zukunft weisend. Auch im Kleinformat umfasst die Musik die weiten Flächen der Landschaft um St. Florian, die Enge beim Aufgeigen am Tanzboden, die ekstati-sche Hinwendung zum Jenseitigen in monumentaler Wucht und die stille Atemlosigkeit, in der das Individuum an der Einsamkeit zerbricht
Instant Anton wurde von Thomas Kerbl gemeinsam mit dem Ensemble 09 im Circus einige Male aufgeführt und – was besonders erfreulich ist – von BBC am Premierenabend gemein-sam mit zig anderen Radiostationen Europas live übertragen.


WAS // Sinfonischen Auftragswerk für Klavier und das ENSEMBEL09
WANN // Sommer 2009
WO // Circus