Im Dickicht der Städte
Ein Drama geschrieben als Boxkampf: jedes Bild leitet eine neue Runde ein. Ort der Handlung: Chicago in den 10er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der reiche Holzhändler Shlink will dem Leihbibliotheksangestellten Garga seine Meinung über ein bestimmtes Buch abkaufen. Gargas Weigerung provoziert Shlink zu einem Kampf, in dem die beiden Männer sich gegenseitig die Grundlagen ihrer Existenz entziehen. Shlink sorgt für Gargas Entlassung und macht Geliebte und Schwester zu Prostituierten. Um einen ebenbürtigen Gegner zu haben, überlässt er ihm dann aber seinen Holzhandel, den Garga mit voller Absicht durch Betrug ruiniert. Während Garga dafür ins Gefängnis wandert, wird Shlink zum Ernährer von dessen Familie. Kaum entlassen, denunziert Garga den Malaien Shlink fälschlich als Vergewaltiger, der darauf von einem rassistischen Lynchmob gehetzt wird. Shlink und Garga fliehen gemeinsam an den Michigansee, wo Shlink Garga seine Liebe gesteht.
Nie war Brecht so nah am Expressionismus wie mit diesem frühen Stück. Demonstrativ verzichtet er auf jedwede psychologische Motivierung und lässt sich stattdessen vom Boxsport inspirieren. Die Uraufführung in München 1923 provozierte Nazitumulte im Zuschauerraum und rassistische Kritiken. Mit der Inszenierung von IM DICKICHT DER STÄDTE in Linz erfüllte sich Matthias Langhoff, einer der namhaftesten internationalen Regisseure, einen langgehegten Wunsch. Nach vielen Jahren, in denen er nur im französischsprachigen Raum tätig war, inzenierte er dafür erstmals wieder auf Deutsch.
WAS // Theater
WANN // Premiere 5. Dezember 2009, weitere Vorstellungen nach Spielplan bis April 2010
WO // Landestheater Linz
Inszenierung // Matthias Langhoff
Bühne und Kostüme // Catherine Rankl
Musik // Fuckhead
Mit Stefan Matousch (Shlink) und Konstantin Bühler (Garga) u.a.
Presseinformationen zu Im Dickicht der Städte
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