Ruhepol Mariendom
Im Rahmen von Hörstadt
Ruhepol Mariendom
Copyright: Gerhard Wörnhörer
Nach dem Ruhepol Centralkino erhielt Linz im Frühsommer 2009 eine weitere Ruhezone in der Rudigierhalle des Mariendoms.
Der Ruhepol Mariendom befand sich in einer Halle des Domes, deren Entstehung bemerkenswert ist: 100 Jahre nach der Grundsteinlegung von 1862 sollte zum Andenken an den Domerbauer, Bischof Rudigier, eine fulminante Orgel errichtet werden. 1968 konnte diese Rudigierorgel auch vollendet werden– allerdings um den Preis, dass dazu das riesige außergewöhnliche Rosettenfenster, das den Dom in prächtiges Licht tauchte, regelrecht verbaut werden musste. So entstand ein Raum, der europaweit seinesgleichen sucht – die Rudigierhalle: bei zehn mal zehn Metern Grundfläche ragt sie zwanzig Meter in die Höhe. Einzigartig ihre Proportion, einzigartig ihre Akustik, einzigartig ihre Atmosphäre und damit wie für einen weiteren Ruhepol geschaffen.
Die gegebene Raum- und Lichtstruktur wurde durch behutsame künstlerische Interventionen verstärkt. Der Linzer Rainer Jessl entwickelte eine Lichtinstallation, die auf die bestehende Lichtsituation im Ruhepol Mariendom aufsetzt, die vom Gang der Sonne und dem beeindruckenden Rosettenfenster bestimmt wird: Höhepunkt war die letzte Abendsonne, welche die riesige Glasrosette zum Glühen bringt. Kein Scheinwerfer konnte sich damit messen. Sobald der Tag ausklang, breitet sich der Eindruck schwebenden Wassers in der Kuppel aus.
Die einzigen Objekte im Ruhepol Mariendom waren die von Tobias Hagleitner, Gunar Wilhelm und Richard Steger entworfenen Ruhemöbel, die aus großen Kabelspulen gefertigt sind. Die teils halbiert, teils im Ganzen verarbeiteten Sperrholztrommeln wurden mit Textilbahnen überzogen und dienten so als Ruheliegen und Liegeteppiche mit edler Filzoberfläche. Die Geometrie der Spulen ermöglichte ein geschütztes Für-sich-Sein und ungestörte Entspannung, gleichzeitig lenkt sie den Blick nach oben zum Rosettenfenster und zur Lichtinstallation von Rainer Jessl.
Mit dem Ruhepol griff Hörstadt auf Vorschlag des Wiener Stadtforschers und Akustikhistorikers Peter Payer eine Idee des frühen zwanzigsten Jahrhunderts auf. Schon vor fast hundert Jahren verwirklichte der Arzt R. Sommer in Dresden eine Ruhehalle, die von den BesucherInnen der Hygiene-Ausstellung rege frequentiert wurde.
Das historische Vorbild der öffentlichen Ruhehalle wollte vor allem beruhigend auf die durch zunehmenden Lärm und Beschleunigung des Alltags „nervös“ gewordenen und überreizten Großstädter einwirken. Auch Hörstadt ist daran gelegen, dem Gehör im urbanen Raum einen Freiraum zu öffnen und das akustische Elementarereignis Stille in einem nicht-religiösen Zusammenhang erlebbar zu machen. Der Bedarf und das Interessen am Ruhepol wurde durch die fast 13.000 BesucherInnen belegt.
WAS // Ruhepol
WANN // 21. Mai – 26. Oktober 2009
WO // Mariendom, Herrenstraße 26, 4020 Linz
www.mariendom.at
Ruhepol Mariendom
Copyright: Gerhard Wörnhörer
Der Ruhepol Mariendom befand sich in einer Halle des Domes, deren Entstehung bemerkenswert ist: 100 Jahre nach der Grundsteinlegung von 1862 sollte zum Andenken an den Domerbauer, Bischof Rudigier, eine fulminante Orgel errichtet werden. 1968 konnte diese Rudigierorgel auch vollendet werden– allerdings um den Preis, dass dazu das riesige außergewöhnliche Rosettenfenster, das den Dom in prächtiges Licht tauchte, regelrecht verbaut werden musste. So entstand ein Raum, der europaweit seinesgleichen sucht – die Rudigierhalle: bei zehn mal zehn Metern Grundfläche ragt sie zwanzig Meter in die Höhe. Einzigartig ihre Proportion, einzigartig ihre Akustik, einzigartig ihre Atmosphäre und damit wie für einen weiteren Ruhepol geschaffen.
Die gegebene Raum- und Lichtstruktur wurde durch behutsame künstlerische Interventionen verstärkt. Der Linzer Rainer Jessl entwickelte eine Lichtinstallation, die auf die bestehende Lichtsituation im Ruhepol Mariendom aufsetzt, die vom Gang der Sonne und dem beeindruckenden Rosettenfenster bestimmt wird: Höhepunkt war die letzte Abendsonne, welche die riesige Glasrosette zum Glühen bringt. Kein Scheinwerfer konnte sich damit messen. Sobald der Tag ausklang, breitet sich der Eindruck schwebenden Wassers in der Kuppel aus.
Die einzigen Objekte im Ruhepol Mariendom waren die von Tobias Hagleitner, Gunar Wilhelm und Richard Steger entworfenen Ruhemöbel, die aus großen Kabelspulen gefertigt sind. Die teils halbiert, teils im Ganzen verarbeiteten Sperrholztrommeln wurden mit Textilbahnen überzogen und dienten so als Ruheliegen und Liegeteppiche mit edler Filzoberfläche. Die Geometrie der Spulen ermöglichte ein geschütztes Für-sich-Sein und ungestörte Entspannung, gleichzeitig lenkt sie den Blick nach oben zum Rosettenfenster und zur Lichtinstallation von Rainer Jessl.
Mit dem Ruhepol griff Hörstadt auf Vorschlag des Wiener Stadtforschers und Akustikhistorikers Peter Payer eine Idee des frühen zwanzigsten Jahrhunderts auf. Schon vor fast hundert Jahren verwirklichte der Arzt R. Sommer in Dresden eine Ruhehalle, die von den BesucherInnen der Hygiene-Ausstellung rege frequentiert wurde.
Das historische Vorbild der öffentlichen Ruhehalle wollte vor allem beruhigend auf die durch zunehmenden Lärm und Beschleunigung des Alltags „nervös“ gewordenen und überreizten Großstädter einwirken. Auch Hörstadt ist daran gelegen, dem Gehör im urbanen Raum einen Freiraum zu öffnen und das akustische Elementarereignis Stille in einem nicht-religiösen Zusammenhang erlebbar zu machen. Der Bedarf und das Interessen am Ruhepol wurde durch die fast 13.000 BesucherInnen belegt.
WAS // Ruhepol
WANN // 21. Mai – 26. Oktober 2009
WO // Mariendom, Herrenstraße 26, 4020 Linz
www.mariendom.at
Presseinformationen zu Ruhepol Mariendom
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