Mesopotamische Erzählungen
Copyright: Kutlug Ataman
In seinen Film-, Video- und Fotoarbeiten befasst sich Kutlug Ataman mit den Brüchen zwischen dem „Eigenen“ und dem „Fremden“, mit Konflikten aus Tradition und Konvention, mit Glaube und Überzeugungen. Er fokussiert die Umbrüche in der Türkei, ihre politischen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen und die Kämpfe zwischen religiöser und säkularer Weltanschauung. Ataman thematisiert aber auch die Spannungen zwischen Ost und West als akute Krise. Die Geschichte der westlichen Moderne samt der Frage nach der Berechtigung ihres universellen Anspruchs verknüpft er mit den viel zitierten europäischen „Werten“. Ganz konkret kreist das Thema um die Frage nach geografischen, kulturellen, institutionalisierten, ideellen und ideologischen Grenzen Europas. In seinen Arbeiten spannt Kutlug Ataman einen dramaturgischen Bogen, der Alltagsbilder Anatoliens mit Zitaten christlicher Heiligendarstellungen versieht, kalligrafische Kunstformen und eine „Reise zum Mond“ umfasst.
Motivation und Ziel war es, einen international herausragenden Künstler vorzustellen, dessen Werk eine Weltsicht „vom Rand Europas“ aus zeigt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit produzierte Kutlug Ataman acht neue Werke, die sich mit den Umbrüchen in seiner türkischen Heimat befassen und die im Lentos als in sich geschlossene Serie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
MESOPOTAMISCHE ERZÄHLUNGEN wurde von zwei Diskussionsveranstaltungen begleitet, die besonders muslimische MigrantInnen angesprochen haben. Ein weiterer Spezialabend für die Gäste des Filmfestivals Crossing Europe richtete sich an ein internationales Fachpublikum. Nicht nur durch einen besonderen SchülerInnen-Tag wurde der Publikumskreis des Museums erfolgreich erweitert so das über 24.500 BesucherInnen gezählt werden konnten.
WAS // Ausstellung
WANN // 13. Februar – 19. April 2009
WO // Lentos Kunstmuseum Linz
Presseinformationen zu Mesopotamische Erzählungen
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