Kopfstand09: Bosnien und Herzegowina auf dem Weg zur EU

Kopfstand09
24.09.2008

Ein vielfältiges Land stand im Mittelpunkt der Kopfstand09-Veranstaltung am 23. September im Wissensturm: Informiert und diskutiert wurde über Bosnien-Herzegowina und insbesondere über die Annäherung an die EU.

Mag. Samir Rizvo, Vorsitzender der Arbeitsgruppe des Ministerrates Bosnien-Herzegowinas und verantwortlich für den Dialog mit der Europäischen Union über die Liberalisierung des Visumregimes, schilderte die Situation seines Landes. Die Annäherung an die EU und ist eine langsame und mühevolle. Bosnien-Herzegowina müsse in Summe 43 Auflagen erfüllen, was nicht zuletzt durch die komplexe Verfassung des Landes seit dem Daytoner Friedensabkommen erschwert werde, so Rizvo. Die rigiden Einreisebedingungen der EU und im Speziellen Österreichs gegenüber BürgerInnen aus Bosnien-Herzegowina brachten viele im Raum zum Kopfschütteln.

Restriktive Visumbedingungen Österreichs
Obwohl Österreich zu den ersten Staaten gehörte, welche die Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas anerkannten, zeichnet sich die die Republik durch besonders strenge und zum Teil schikanöse Visumpflichten aus. „Es geht bedeutend einfacher und schneller, ein Visum für Deutschland oder Frankreich zu bekommen als für Österreich“, so Rizvo. Dies erschwert natürlich den Austausch zwischen den beiden Länden enorm und betrifft auch im Besonderen KulturarbeiterInnen, WissenschaftlerInnen, Geschäftsleute und PolitikerInnen. Bedenklich wird diese Tatsache vor allem vor dem Hintergrund, dass Österreich mit 300 Firmen der größte Investor in Bosnien-Herzegowina ist, auf einem Markt, der das größte Wirtschaftswachstum in der Region aufweist.

Den zweisprachigen Diskussionsabend organisierte Linz09 in Kooperation mit dem Verein ZZI – Zentrum der zeitgemäßen Initiativen. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom bosnischen Sicherheits- und Außenministerium sowie von der Botschaft von Bosnien-Herzegowina in Wien.