STAGING KNOWLEDGE – Inszenierung von Wissensräumen und performative Kulturvermittlung
PhD-Studium für die Kompetenz des Ausstellungsmachens als performative Kulturvermittlung und transdisziplinäre Forschungspraxis für die Humanities unter Berücksichtigung des Themas SammlungsgeschichtePhD/Doktorratsstudium an der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst Wien, dem ZKM Karlsruhe, der Architectural Association London, dem King’s College London sowie der Stanford University CA.
Idee, Konzept, Realisierung: Herbert Lachmayer und KollegInnen
Initial-Ereignis: „Welt im Kopf“ als experimentelles Lab für „Staging Knowledge“
Beginn: Wintersemester 2009/10
Mitwirkende: Hans Ulrich Gumbrecht (Comparative Literature, Stanford University), Klaus Heinrich (Religionswissenschaftler, Berlin), Ernst Strouhal (Universität für Angewandte Kunst Wien), Helmut Lethen (IFK Wien), Bice Curiger (Kunsthaus Zürich), Cliff Eisen (King’s College London), Richard Heinrich (Universität Wien), Gerhard Müller (Universität Jena), Wolfgang Ullrich (Kulturwissenschaftler, Karlsruhe), Jacqueline Burckhardt (Kunsthistorikerin, Zürich), Hans Belting (Kunstwissenschaftler, Karlsruhe), Giaco Schiesser (Zürcher Hochschule der Künste), Beate Söntgen (Universität Bochum), Christoph Schmälzle (Klassikstiftung Weimar) und andere
Idee, Konzept, Realisierung: Herbert Lachmayer und KollegInnen
Initial-Ereignis: „Welt im Kopf“ als experimentelles Lab für „Staging Knowledge“
Beginn: Wintersemester 2009/10
Mitwirkende: Hans Ulrich Gumbrecht (Comparative Literature, Stanford University), Klaus Heinrich (Religionswissenschaftler, Berlin), Ernst Strouhal (Universität für Angewandte Kunst Wien), Helmut Lethen (IFK Wien), Bice Curiger (Kunsthaus Zürich), Cliff Eisen (King’s College London), Richard Heinrich (Universität Wien), Gerhard Müller (Universität Jena), Wolfgang Ullrich (Kulturwissenschaftler, Karlsruhe), Jacqueline Burckhardt (Kunsthistorikerin, Zürich), Hans Belting (Kunstwissenschaftler, Karlsruhe), Giaco Schiesser (Zürcher Hochschule der Künste), Beate Söntgen (Universität Bochum), Christoph Schmälzle (Klassikstiftung Weimar) und andere
Wissenschaft, Bildung und Kulturvermittlung sind als human ressources gefragter denn je. Wird doch einmal mehr deutlich, dass die Inhalte der Gesellschafts-, Geistes- und Kulturwissenschaften gleichermaßen erkenntnis-relevant sind wie der Erfahrungswert der Künste und ästhetischen Kulturpraxis auch. Diese Inhalte bloß auf „cultural content“ zu reduzieren, den man sich „reinziehen“ oder „runterladen“ kann, ist zu wenig – Kultur ist allemal ein Umweg, der sich lohnt, für die allzu gestrengen Rationalisten auch.
Den Kunstuniversitäten kommt bei der Neuformulierung des Verhältnisses zwischen Kunst und Wissenschaft dabei eine höchst wichtige wie exklusive Rolle zu: Haben sich doch am Ort der Entwicklung von künstlerischer Produktivität die Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften immer neu in ihrem Wirkungsanspruch als „Medium der Kontextualisierung“ zu beweisen. Gilt es doch gerade der Kunst & Kultur gegenüber mit jenen mentalitätsgeschichtlich festgefahrenen Vorurteilen aufzuräumen, dass die rationalen Methoden der Wissenschaft eben objektiver seien als die intuitive Phantasieproduktion von Kunst, die eben als subjektive keinen vergleichbaren Erkenntnisanspruch für sich erheben könne.
Jedoch: „Wieviel Diskurs verträgt ein ästhetisches Gefühl überhaupt, und welchen?“ Spielt in unserem Leben doch die bewusst/unbewusste Geschmacksintelligenz des ästhetischen Urteils eine gleichermaßen alltagskulturell „objektivierbare“ Rolle, wie der Regelkanon der Logik auch. Der österreichische Gesetzgeber fordert von seinen Kunstuniversitäten die Entwicklung „künstlerisch-wissenschaftlicher Fähigkeiten“ dezidiert ein – nur was ist das eigentlich?
Im geplanten PhD/Doktorratsstudium „Staging Knowledge“ soll die lösungsorientierte Antwort auf diese Frage versucht werden – am Modell der Entwicklung jener „experimentellen Konzept-Kompetenz“ und „imaginativen Rhetorik“, die es braucht, um Ausstellungen zu konzipieren und umzusetzen. Dabei ist zu beachten, dass jegliche Vermittlungsstrategie immer auch Forschungsstrategie sein muss, wie umgekehrt auch.
Die Professionalisierung der Subjektivität des ästhetischen Urteils ist dabei gleichermaßen unerlässlich wie das objektivierbare Wissenschafts-Wissen auch. Gibt es doch einen nicht-relativierbaren Grund, das Wissen als Inszenierung auf die Bühne einer Ausstellung zu bringen – tritt doch im Produktions-Prozess für die Bereicherung der Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften jedenfalls eines nachweisbar ein: Die Erweiterung des Horizonts der Hypothesenbildung.
Für die Planungsphase und den Aufbau dieses internationalen PhD/ Doktorratsstudiums „Staging Knowledge“ ist die Ausstellung „Welt im Kopf – Die neue Lust am Speculieren“ essentielle Vorraussetzung und für das erste Studiensemester 2009/10 experimentelles Labor.
„Welt im Kopf“ ist ein Projekt für Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas und wird vom 11.09. bis 13.12.2009 in Linz zu sehen sein.