Festival der Regionen | Ortsspezifische Kunst und Kultur
Presskonferenz
Mittwoch, 29. April 2009
Beteiligte
AHS, Volksschule 52 solarCity & Hartlauerhof - Caritas Einrichtung für wohnungslose Männer / AKKU – Arbeiten mit Alltag / Peter Arlt, Hans Kropshofer, Georg Ritter, Die Fabrikanten / Peter Arlt, Max Rieder / Frank Bölter / Marcelo Cardoso-Gama & Johanna Kienzl / Jakob Dietrich & Kai Maier-Rothe (bu’nostik), ekw 14,90, Reinhard Gupfinger, Anna Hilti & Stefanie Thöny & Anita Zumbühl & Nora de Baan, IFEK - Institut für erweiterte Kunst, Johanna Kirsch, Daniel Ladnar & Esther Pilkington, Clemens Mairhofer & Lucas Norer & Sebastian Six, Stefanie Mold, Leo Peschta & Gordan Savièiæ, Doris Prliæ / Marlene Haring / Susanne Jirkuff / Uwe Jonas, Antonia Low, Ulrike Mohr, Jürgen O. Olbrich, Matthias Schamp, Petra Spielhagen, Roi Vaara, Wolfgang Aichner, Roman Pfeffer / Karl-Heinz Klopf / Andrea Knobloch / Sabina Köfler, Kristina Kornmüller, Stefan Messner, Petra Moser, Ulrike Seelmann, Felix Vierlinger / Martin Krenn / Anna Meyer / OKIPS / Pfarrzentrum Marcel Callo / Petar Radisavljeviæ / Rebekka Reich & Oliver Gather / Heidi Schatzl / spotsZ / Karl-Heinz Ströhle & Martin Strauß / Stadtwerkstatt & Radio FRO / Streetwork Ebelsberg-Pichling / Kaspar Wimberley & Susanne Kudielka (Weiterführende Interviews mit den Beteiligten ...)
Das Festival der Regionen 2009
Das Festival der Regionen findet seit 1993 alle zwei Jahre an wechselnden Orten im Bundesland Oberösterreich statt und hat sich seither zu einer zeitgenössischen Schwerpunktveranstaltung für aktuelle, ortsspezifische Kunst und Kultur entwickelt. Der oberösterreichische Kulturreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bestätigt in einer Stellungnahme: "Das Festival der Regionen ist ein unverzichtbarer Beitrag in der oberösterreichischen Kulturlandschaft. Viele beispielgebende Projekte konnten starke Impulse setzen und wurden zum Vorbild avancierter Praxis im Feld der zeitgenössischen Kunst und Kultur."
2009, in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas, orientiert sich das Festival der Regionen am südlichen Stadtrand von Linz, entlang der Traun, mit Schwerpunkt auf der Satellitenstadt Auwiesen und den Wohnanlagen der solarCity. Abseits der innerstädtischen Ausrichtung an Verdichtung, Verwertung und Unterhaltung und in einem gewissen Sicherheitsabstand zu mannigfaltig propagierten Ausnahmezuständen interessiert sich das Festival der Regionen für den tatsächlichen oder eingebildeten Normalzustand städtischen Lebens. Der stellvertretende Intendant von Linz09 Ulrich Fuchs erinnert sich an die Entscheidungsfindung: "Uns war früh klar, dass wir das Festival der Regionen als zentralen Programmpunkt dabei haben wollen. Von seinen Qualitäten hatte ich bereits gehört, bevor ich nach Linz kam, und der direkte Eindruck bestätigte das Gehörte. Für unsere Absicht auch das Linz außerhalb des Zentrums zu bespielen ist das Festival der logische Partner. Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht."
Dauerpräsenz, Signale im Außenraum und innovative Beteiligungsmöglichkeiten
Festivalleiter Martin Fritz umreißt das Konzept intensiver lokaler Anbindung und aktiver Präsenz vor Ort: "Nach einer langen Vorbereitungsphase in der wir Beziehungen aufbauen konnten, werden wir und unsere KooperationspartnerInnen 24 Tage lang, und damit so lange wie noch nie, "herumhängen" und dabei aktiv und sichtbar sein. Auf den Plätzen, auf den Straßen, Grünflachen und Gärten, in historischen Siedlungen neben der voestalpine, am Mühlbach, am Weikerlsee und an vielen anderen interessanten Orten wie z.b. zum Supaklub am Schloß Ebelsberg, zum Camping im Baumarkt oder beim gemeinsamen Bau der Akropolis Linz neben der Bowlinghalle in Auwiesen. Wann immer jemand kommen will, werden wir da sein. Bei den vielen Veranstaltungen kann man uns finden und sich mit anderen treffen. Mit zahlreichen Arbeiten im öffentlichen Raum, mehr als 60 Beteiligten (davon allein 29 aus Linz) und über 50 Veranstaltungen wird man uns nicht übersehen können."
Die Dauerpräsenz der Beteiligten (bei den Projekten: Zizlau dreiundachtzig, Filiale, Pilotprojekt Auwiesen, Linz Akropolis, Gassi, Garten der Sinne, Reise nach Surinam, home:entertainer und In Hoffnung Leben) schafft zahlreiche Dialog- und Austauschmöglichkeiten, die durch künstlerische Signale im Außenraum (Miete Strom Gas, Nackte Stadt, Monitoring Auwiesen, beschildert und Kiesentnahme über der Traun) und innovative Beteiligungsformen (Demokratie und Wohlstand für alle, 20 bis 24 heute, Claim your Space, Die andere Seite, Brise und Nomad City Passage) intensiviert werden. Ein dichtes, Non-Stop-Veranstaltungsprogramm und mehrere Diskurs- und Dialogprojekte (Lokaltour, Normalzustände in der Krise, Die letzte Sitzung, vor Ort im Vorort) sorgen - gemeinsam mit den Service- und Vermittlungsangeboten der ständig besetzten Festivalrezeption (in Auwiesen und in der solarCity) - für Möglichkeiten zur Vertiefung und Intensivierung der Festivalerfahrungen.
zerlegt&verspielt
Eine eigenes Schwerpunktprogramm, zerlegt&verspielt, widmet sich der experimentellen Nutzung öffentlicher Freiflächen. Kuratorin Doris Prlic: "Einen Großteil der Arbeiten entwickeln dabei Gruppen; schließlich spielt es sich gemeinsam besser als alleine. Schauplätze des Programms sind Innenhöfe, Grünflächen, Parkplätze sowie versteckte und ungenützte Räume. Nutzungsmöglichkeiten und Attraktivität der Freiflächen werden dabei ausgelotet. Welche Freiräume wurden beim Bau der Siedlungen eingeplant? Werden diese von den BewohnerInnen genutzt? An welchen Orten in den Siedlungen findet man unerwarteten, ungeplanten Spielraum?"
Potenziale und Perspektiven
Die Obfrau des Festivals, Susanne Blaimschein, freut sich über die Fülle an Kontakt- und Vermittlungsmöglichkeiten: "Uns geht es immer um die Aktivierung der Orte und um die sozialen Potenziale aktueller Kunst und Kultur. Wir laden das Publikum ein, im Mai immer wieder im Süden vorbeizukommen. Die zwei langen Wochenenden im Festivalzeitraum eignen sich dazu ebenso, wie die leichte Erreichbarkeit mit den Straßenbahnlinien 1 und 2 oder am Sonntag mit dem eigens für das Festival eingerichteten Wassershuttle." Im Namen des Festivalvorstandes streicht sie einen weiteren Aspekt hervor: "Wir konnten durch die Zusammenarbeit mit Linz09 bereits im Vorfeld intensiver vor Ort arbeiten und unsere Beschäftigung mit den Orten und Themen in Richtung eines Ganzjahresbetriebs intensivieren. Dies könnte eine interessante Perspektive für das Festival ab 2010 sein."
Außerdem betont Blaimschein: "Wie bereits im Mai 2008 bekannt gegeben, wird mit 1.1.2010 die Festivalleitung neu besetzt. Martin Fritz hat uns durch die seriöse frühzeitige Bekanntgabe seiner Pläne die Chance zu einer Perspektivendiskussion gegeben und die Basis für einen vorbildlichen Neubesetzungsprozess geschaffen. Wir werden unmittelbar nach dem Festival die Leitung neu ausschreiben. Wer sich dafür interessiert, sollte sich das Festival unbedingt ansehen."