Theaterlust1: Schneesturm – Erfolgreiche Bilanz des Theater- und Tanzfestivals
Pressemitteilung
20. Februar 2009
An 33 Spieltagen während des sechswöchigen Festivals waren 17 Produktionen (insgesamt 39 Vorstellungen) zu sehen. Dabei präsentierte THEATERLUST1: SCHNEESTURM neben elf österreichischen Erstaufführungen eine deutschsprachige Erstaufführung und zwei Uraufführungen. Inhaltlich setzte das Festival auf fünf aktuelle Themenkreise: Politik & Krieg, Was ist Wahrheit?, Migration & Integration, Gesellschaftsanalysen und Showbiz. Hochaktuell und politisch erwiesen sich die Produktionen WISHUPONASTAR, AN ARAB DREAM und TERRITORIES (deutschsprachige Erstaufführung), die die Nahost-Problematik auf unterschiedliche Weise umkreisten.
Eine Woche lang bespielte die Linz09-Nightline GOOD NIGHT STUFF die Hafenhalle09 mit unterschiedlichsten Musikformaten und holte dafür interessante und spannende Liveacts nach Linz.
Ein Theaterhighlight stand bereits kurz nach dem Jahreswechsel in Linz auf dem Programm. Von 2. bis 4. Jänner 2009 war die Uraufführung von DAS BUCH DER UNRUHE zu sehen. Ausgehend vom Meisterwerk des portugiesischen Autors Fernando Pessoa schuf der außergewöhnliche niederländische Komponist, Film- und Theaterregisseur Michel van der Aa in Zusammenarbeit mit der Theater- und Filmlegende Klaus Maria Brandauer und dem Linzer Bruckner Orchester unter der Leitung von Dennis Russell Davies ein neuartiges Musiktheater. 1.200 BesucherInnen, bei drei ausverkauften Vorstellungen starteten die Erfolgswelle, die sich bei THEATERLUST1: SCHNEESTURM fortsetzen sollte.
Airan Berg, Künstlerischer Leiter Darstellende Kunst von Linz09, war von der Offenheit des Linzer Publikums begeistert und zieht ein durchwegs positives Resümee: „Zum Ende von THEATERLUST1: SCHNEESTURM geht der größte Dank ans Publikum, das sich neugierig und offen zeigte und die Vielfalt der präsentierten Sprachen, Formen und Inhalte auf positivste Weise annahm. Die Auswahl und Entwicklung genau dieser Stücke entführte die ZuseherInnen auf eine theatrale Reise und schuf eine Identifikation mit den Inhalten und einen neuen, bereicherten Blick auf die eigene Stadt. Es gibt uns großen Mut zu wissen, dass es – solange die künstlerische Qualität stimmt – eine Öffentlichkeit in Linz gibt für politisches, interkulturelles und sozial relevantes Theater.“
Insgesamt 65 RedakteurInnen von 43 verschiedenen Medien berichteten über THEATERLUST1: SCHNEESTURM:
„Hier entwickelt das Hirnkastl Eigenleben“ (volksblatt.at, 4.2.2009)
„Einfach spannendes Tanztheater“ (Oberösterreichs Neue, 4.2.2009)
„Herzerfrischender Schabernack“ (Kronen Zeitung, 4.2.2009)
„Poesie mit Politik“ (Salzburger Nachrichten, 3.2.2009)
„Ein begeistertes Publikum war bei der Aufführung gestern Abend in Linz zu erleben“ (Ö1 / Kulturjournal, 3.2.2009)
„Israelis und Araber vereint unter dem Davidstern gibt es derzeit nur im Theater, das gerade in der Kulturhauptstadt Linz gastiert.“ (ORF / Kulturmontag, 2.2.2009)
„Wortreich ausgebreiteter Kampf der Kulturen“ (Neues Volksblatt, 2.2.2009)
„Publikum spendete Ensemble tosenden Beifall“ (Bezirks Rundschau, 29.1.2009)
„Bei Linz09 treffen Tanzstücke mit politischen Themen aus Afrika und Europa aufeinander“ (Der Standard, 26.1.2009)
„Wie aus Worten starke Bilder entstehen“ (Salzburger Nachrichten, 19.1.2009)
„Die Grenzen verschwimmen“ (OÖ Nachrichten, 16.1.2009)
Die Gesamtbesucherzahl des Festivals belief sich auf 9.288 Personen. Knapp die Hälfte aller Vorstellungen waren ausverkauft. Besonders positiv wurden die Zusatzangebote des Festivals angenommen: Elf Publikumsgespräche fanden genauso wie der Tanzworkshop mit der integrativen Tanzkompanie CandoCo regen Zuspruch. TERRITORIES wird im Repertoire des Landestheaters auch in den nächsten Monaten zu sehen sein. Besonders erfreut ist man über den Erfolg der Übersetzung der Stücke HELL ON EARTH und ECDYSIS – DIE SCHLANGE HÄUTET SICH in Gebärdensprache und dem großen Interesse und der Resonanz des Publikums. Für Airan Berg der Weg zu einer neuen Community: „Einen frohen Ausblick konnten wir in der Zusammenarbeit mit den Linzer Institutionen erfahren. Sowohl mit dem integrativen Festival sicht:wechsel, dem Posthof, wie mit dem Landestheater Linz war die Zusammenarbeit fruchtbar und erfüllend, auch die Publikumszahlen bei den Vorstellungen selbst sowie den anschließenden Gesprächen mit den KünstlerInnen zeugen von großer Akzeptanz und Begeisterung.
Die Übersetzung in Gebärdensprache mancher Vorstellungen öffnete das Festival einer weiteren Community, wurde dankbar und enthusiastisch genutzt und wird das ganze Jahr über fortgesetzt.“
THEATERLUST1: SCHNEESTURM hat vor allem internationales Flair mit KünstlerInnen aus der ganzen Welt nach Linz gebracht – und damit auch Theater, wie man es hier noch nie gesehen hat.
In der zweiten Jahreshälfte präsentiert Linz09 mit THEATERLUST2: SONNENBRAND von 27. Juli bis 2. September 2009 neuerlich vielfältiges Programm, das möglichst viele Facetten der darstellenden Kunst präsentieren wird. Eine andere Art der Einladung, die, so hofft Airan Berg, ebenso offen angenommen wird: „Kein Rückblick ohne Vorschau: Dass es zum Abschluss des Festivals wegen großer Nachfrage eine Zusatzvorstellung von ECDYSIS – DIE SCHLANGE HÄUTET SICH gibt, ist natürlich eine große Freude. Wir hoffen, auch mit den kommenden Produktionen ähnlichen Anklang zu finden. Als nächstes präsentieren wir Hubraums DIE GEHALTSERHÖHUNG in der Hafenhalle09 als Teil des HEIMSPIELS, in Kooperation mit dem Posthof Linz, eine regional entstehende Vorstellung mit dem Linzer Ausnahmekünstler Patrik Huber. International verhaftet ist das nächste Auftragswerk von Linz09, das PURIMSPIL – DAS SPIEL VOM ÜBERLEBEN, das seine Uraufführung am 11. März im Cembran Keller feiert.
Als langfristiger Ausblick kann THEATERLUST2: SONNENBRAND erwartet werden, das ähnlich wie beim zu Ende gehenden Festival eine Vielfalt an Sprachen, Formen und Inhalten verspricht, diesmal aber in den öffentlichen Raum wechselt. Dies ist eine andere Form der Einladung an die Bürgerinnen und Bürger der Kulturhauptstadt, die hoffentlich ebenso enthusiastisch angenommen wird.“