Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie, Linz 2009
15.–18. April 2009
Das biennale Poesie-Festival „Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie, Linz 2009“ findet 2009 bereits zum dritten Mal statt. Der Kurator Christian Steinbacher, selbst renommierter Autor, der in Linz lebt, bezieht sich bei der Programmerarbeitung auf einen offenen Poesie-Begriff: „poiesis“ in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes als die sinnlichen Prozesse des Herstellens, Verfertigens und Vermittelns.Das von der Künstlervereinigung MAERZ ausgerichtete Festival differenziert nicht nur zwischen den Sparten Konzert, Vortrag und Ausstellung, sondern bespielt auch neben der Künstlervereinigung MAERZ das StifterHaus, das Firmengebäude der HMH-Gmbh in der Südstadt und den Botanischen Garten der Stadt Linz.
Zu „Für die Beweglichkeit“ als Aufforderung und allgemeines Thema gesellt sich jeweils ein zusätzliches Motto: 2009 ist dies – ausgehend von einer begleitenden Gedenkausstellung für den Poeten und Essayisten Georg Jappe (1939–2007) – das Themenfeld „Notizen, Ränder, Nomaden“.
Diese in Kooperation mit der Kulturhauptstadt Linz 2009 veranstaltete dritte Ausgabe des Festivals setzt weiters drei Länderschwerpunkten: Frankreich, Schweiz und Ungarn.
Teilnehmer des Festivals sind u. a. Jean-Pierre Balpe (Paris), Péter Esterházy (Budapest), Jürg Laederach (Basel), Michèle Métail (Südfrankreich), Yoko Tawada (Japan), Ottó Tolnai (Woiwodina), Ann Cotten, Tamás Jónás und Anja Utler.
Ziel dieser übergreifend strukturierten „Tage“ ist es, sowohl einen relevanten überregionalen Impuls zu aktuellen Fragestellungen zu „Poesie“ von Linz aus zu geben als auch diese einem Publikum auf unterschiedlichste Weisen näher zu bringen.
Die Gedenkausstellung für Georg Jappe findet vom 1. bis 19. April 2009 im StifterHaus im Vorfeld der Poesie-Tage statt.
Ort // StifterHaus, Künstlervereinigung MAERZ, Botanischer Garten, HMH-Engineering-Consulting-Trading GmbH
Idee / Konzept // Christian Steinbacher
Kooperation // Künstlervereinigung MAERZ, StifterHaus, Linz09
Mitwirkende // Peter Ablinger, Jean-Pierre Balpe, blablabor, Péter Esterházy, Ilse Garnier, Jürg Laederach, Michèle Métail, Louis Roquin, Yôko Tawada, Ottó Tolnai u. v. a.
Christian Steinbacher, geboren 1960 in Ried im Innkreis, lebt seit 1984 in Linz. Er ist nicht nur Autor, sondern maßgeblich auch als Kurator, Herausgeber und Vermittler tätig. So edierte er 1994 bis 2000 das „Blattwerk“ und konzipiert seit Ende der 1980er-Jahre Literaturveranstaltungen (u. a.: anagramm 88, Ottensheim/Linz 1988; Drehpunkte zwischen Poesie und Poetologie heute, gem. mit Thomas Eder, Alte Schmiede Wien 1999/2000; seit 1990 die laufende Literaturreihe linzer notate in der Künstlervereinigung MAERZ in Linz; das biennale Poesie-Festival Für die Beweglichkeit, Linz 2005, 2007, 2009). Steinbacher schreibt Gedichte, poetische Prosa, Essays und Hörstücke (Die Gondelfahrer, ORF 2002) und realisierte v. a. in den 1990er-Jahren auch Textinstallationen sowie Sprech-Auftritte im Umfeld einer poésie sonore. Seit 1988 erschienen zahlreiche Einzelpublikationen, u. a. in der edition neue texte, der herbstpresse und der edition ch sowie zuletzt v. a. im Innsbrucker Haymon-Verlag (Die Treffsicherheit des Lamas, Prosa, 2004; Zwirbeln, was es hält, Gedichte, 2006).