3. April 2008: Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
Acryl auf Leinwand
101,6 x 101,6 cm
Lentos Kunstmuseum Linz
Stiftung Herbert Bayer
VBK, Wien, 2007
Copyright: Herbert Bayer
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...spricht über sein Lieblingswerk aus der Lentos-Sammlung:
Herbert Bayer
Polychrome warm and cool, 1970
erworben 1985
„Ich bin der Einladung von Martin Heller und Stella Rollig zu Politik liebt Kunst nachgekommen, weil ...
... ich mich in den beiden Ressorts 'Politik' und 'Kunst' auch zuhause fühle. Ich bin seit Jahren in der Politik als auch in der Kultur beruflich tätig und schätze beide Bereiche sehr. Das Projekt 'Politik liebt Kunst' zeigt, dass auch die Politik Kunst schätzt und sich mit ihr aktiv auseinandersetzt."
„Meine Wahl fiel auf dieses Kunstwerk, weil ...
... Herbert Bayer für mich das Sinnbild eines Universalkünstlers ist, der weltweiten Ruhm erreichte, jedoch den Bezug zu Oberösterreich nie verloren hat: Bayer war in den Vereinigten Staaten einer der einflussreichsten Designer, Maler, Fotografen und Bildhauer und setzte auch als Landschaftsgestalter Maßstäbe. Die geometrische Struktur versinnbildlicht für mich den universellen Gestaltungswillen Herbert Bayers. Konsequent verfolgte er die Bauhaus-Idee, wonach ein Künstler allen Gestaltungsaufgaben gewachsen sein sollte."
„Die Verknüpfung von Politik und Kunst bedeutet für mich ...
... tägliche Herausforderung. Denn sowohl die Kunst als auch die Politik sind gesellschaftliche Systeme, die ineinander übergreifen und ein großes schöpferisches Potential haben. Sowohl in der Politik als auch in der Kunst ist Gestaltungswille, Kreativität und Kontinuität Voraussetzung."
Herbert Bayer
geb. 1900 in Haag am Hausruck
gest. 1985 in Santa Barbara, Kalifornien
Beginnt 1919 nach dem Militärdienst seine Ausbildung zum Architekten in Linz, anschließend in Darmstadt. 1921 studiert er am Bauhaus in Weimar bei Itten und Kandinsky. Von 1925 bis 1928 leitet Bayer die Werkstatt für „Druck und Reklame“ am Bauhaus in Dessau. Bayers Programm war die Überführung des Konstruktivismus und des Surrealismus in die Reklametechnik und damit in die Ästhetik des Alltags. Geht im Juni 1928 nach Berlin und arbeitet bis 1938 als Maler, Fotograf, Grafiker, Ausstellungsarchitekt und Werbegrafiker. Er wird Leiter der Werbeagentur Dorland. 1929 erste Einzelausstellung in der Künstlervereinigung MAERZ in Linz. 1930 gestaltet er die Ausstellung des Deutschen Werkbunds in Paris und 1931 die Baugewerbeausstellung in Berlin gemeinsam mit Walter Gropius, Marcel Breuer, László Moholy-Nagy. In seinen Plakaten der 30er Jahre kombiniert er zum ersten Mal Grafik, Fotografie und Typografie. 1937 ist er in der Ausstellung „Entartete Kunst“ vertreten. 1938 Emigration in die USA. Am MOMA in New York gestaltet er die Ausstellung „Bauhaus 1919-1928“. 1939 Einzelausstellung und Lehrauftrag am Black Mountain College, North Carolina. 1945 Art Director der Dorland International. Von 1946 bis 1975 Wohnsitz in Aspen, Colorado. Zahlreiche Architekturaufträge. Autor und Gestalter des World Geographic Atlas sowie zahlreicher Ausstellungen über das Bauhaus. 1961 Einzelausstellung im Bauhaus Archiv Berlin, 1963 in der Neuen Galerie der Stadt Linz. 1968 Entwurf der „Articulated Wall“ für die Olympiade in Mexiko. 1971 Einzelausstellung im Museum für angewandte Kunst, Wien. 1973 erhält er die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Graz. Entwurf der Skulptur „Double Ascension“ für die Arco Plaza in Los Angeles. 1974/78 Retrospektive „Herbert Bayer. Das druckgrafische Werk“ im Bauhaus Archiv Berlin, in Hamburg, Bochum, Lissabon, Barcelona. 1975 Übersiedlung nach Montecito, Kalifornien. 1976 Retrospektive in der Neuen Galerie Linz. Entwurf für die Brunnenskulptur vor dem Linzer Brucknerhaus. 1980 Gründungsausstellung des Herbert Bayer Archivs, Denver Colorado. Die Neue Galerie der Stadt Linz zeigt Fotografien des Künstlers. 1987 Ausstellung „Herbert Bayer: Kunst und Design in Amerika 1918-1985“ im Bauhaus Archiv Berlin und in der OÖ. Landesgalerie.
2000 anlässlich des 100. Geburtstages zeigen die Neue Galerie der Stadt Linz, die Landesgalerie Oberösterreich und das Schloss Starhemberg in Haag am Hausruck eine umfangreiche Präsentation aus dem Gesamtwerk. 2000/01 Ausstellung „Bauhaus: Dessau-Chicago-New York“ im Folkwang Museum Essen.
Im Rahmen von Schenkungen hat die Neue Galerie der Stadt Linz vom Künstler bzw. dessen Nachlass drei Stiftungen mit insgesamt 70 Werken erhalten. Zwei wichtige Arbeiten wurden im Kunsthandel erworben. Der gesamte Bestand ist in einem reich bebilderten Sammlungskatalog dokumentiert, der 2000 erschienen ist.