Pressetext
ZUM PROJEKTSTAND
Vizebürgermeister Dr. Erich Watzl, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Linz 2009 GmbH, stellte zu Beginn der Veranstaltung die Ergebnisse einer kürzlichen Umfrage bei der Linzer Bevölkerung vor. Deren Ergebnisse sind eindeutig und erstaunlich. 90% der Befragten wissen, dass Linz Kulturhauptstadt sein wird, und wiederum 91% davon sind der Meinung, dass diese Wahl für Linz „sehr gut“ oder „gut“ sei. Entsprechend erwarten 87% eine „sehr positive“ oder „positive“ Wirkung des Projekts auf die Stadt, und versprechen sich wichtige Impulse in touristischer und wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch bezüglich kultureller Qualität und Dichte.
Dr. Watzl hob hervor, dass diese Werte Anlass sein dürfen zu Stolz – eine solch starke Verankerung ist keineswegs selbstverständlich. Zugleich liegt darin eine große Verpflichtung für Linz 2009. Die Kulturhauptstadt wird alles daran setzen, die hohen Erwartungen zu erfüllen und die Bevölkerung in das Projekt einzubinden.
Dr. Walter Putschögl konnte mit Befriedigung festhalten, dass die Linz 2009 GmbH rechtsgültig etabliert und mittlerweile auch in allen Belangen handlungsfähig ist. Alle erforderlichen Vorarbeiten sind geleistet, und bis gegen Mitte Januar sind auch die neuen Büroräumlichkeiten an der Gruberstrasse 2 bezugsbereit, in unmittelbarer Nähe der Linzer Kulturmeile.
DAS KERNTEAM
Das Kernteam von Linz 2009 steht nun fest und wurde von Martin Heller der Presse vorgestellt. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen sind rund ein Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgewählt worden. Dabei wurde besonders auf die Vielfalt der Arbeitserfahrungen und Spezialisierungen Wert gelegt. In der Projektorganisation sind damit alle derzeit nötigen Funktionen abgedeckt. Das Kernteam wird später erweitert werden; für das laufende Jahr 2006 ist jedoch primär eine projektbezogene Mitarbeit externer Kräfte vorgesehen.
BISHERIGE ERFAHRUNGEN DER INTENDANZ
In einem sehr persönlich gehaltenen Bericht gab Martin Heller seiner Zufriedenheit darüber Ausdruck, wie viel in kurzer Zeit bereits erreicht wurde. Er sei keineswegs mit einem fixen Konzept nach Linz gekommen. Im Gegenteil: ein Projekt wie Linz 2009 verlange ein hohes Maß an Einfühlung in die vorhandenen kulturellen Kräfte. „Ich habe versucht, mir Linz von innen und außen zugleich anzusehen“, so der Intendant wörtlich. Dazu gehört der Besuch zahlreicher kultureller Einrichtungen der Stadt und des Landes sowie der Freien Szene, auch bereits in der Region, und intensive Gespräche mit den Verantwortlichen. Dabei sei es um reale, handfeste Belange bezüglich Programm, Publikum und Planung gegangen, aber auch um Träume und Fantasien hinsichtlich 2009.
Das Resultat dieser Erkundung: Linz will die Kulturhauptstadt – an vielen Orten und in erfreulicher Offenheit ist das große Projekt bereits unterwegs. Deutlich wurde aber auch, dass Linz diese Herausforderung braucht: um überall dort besser zu werden, wo die selbstgewählte Aufgabe, Gastgeberin Europas zu sein, neue Maßstäbe setzt. Denn nur ein Wettbewerb auf höchster Ebene vermag der Stadt ein Stück neue Identität, neuen Stolz und neue Perspektiven zu geben.
ERSTE ANALYSEN ZUM ERFOLG
Was könnte diesen Prozess zum Erfolg und damit zu einer unvergesslichen Erfahrung für alle Beteiligten führen? In einer ersten Analyse hob der Intendant drei Aspekte hervor, die sich aufdrängen.
Erstens:
Linz ist sowohl Industrie- als auch Kulturstadt.
In dieser Konstellation steckt eine Erfolgsgeschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Städten kann Linz auf eine saubere, hochmoderne, global tätige Industrie zählen und präsentiert sich zugleich in etlichen Kultursparten als Trendsetter.
Zweitens:
2009 bietet sich Linz die Chance eines friedvollen Ausnahmezustandes.
Im Kulturhauptstadtjahr wird vieles anders sein müssen und vieles anders sein dürfen als sonst. Für einmal ist die Ausnahme die Regel. Linz ist angehalten, sich mit kulturellen Ideen, Fantasien und Mitteln neu zu erfinden.
Drittens:
Das Kulturhauptstadtjahr beginnt jetzt.
Die kommenden drei Jahre bis 2009 bedeuten nicht nur Arbeit, sondern auch Vergnügen. Stadt und Land sollen sich freuen an dem, was erfunden und vorbereitet wird. Deshalb wird das Kulturhauptstadt-Projekt sein eigenes Wachsen und Werden öffentlich thematisieren.
Gewiss ist, dass bei alldem der langfristige Nutzen für Stadt und Land im Vordergrund stehen muss. Ein solcher Anspruch ist nicht leicht zu haben – das Kulturhauptstadtjahr hätte nichts weniger als ein „nachhaltiges Feuerwerk“ (Heller) abzubrennen, um allen Wünschen gerecht zu werden.
SCHLIESSLICH: WIE GEHT ES WEITER?
Ein nächster Meilenstein ist für April/Mai vorgesehen. Dann wird die Intendanz eine „Gesamtarchitektur“ von Linz 2009 skizzieren. Voraussetzung dafür ist die Bearbeitung sämtlicher Projektideen, die bis jetzt eingegangen sind oder noch eingereicht werden können. Dies wird in den nächsten Wochen eine der Hauptaufgaben des Teams sein. In Vorbereitung sind aber auch die Verfahren zur Ausarbeitung einer Corporate Identity und von Konzepten für Marketing- und Kommunikation. Bis Ende 2006 sollte dann das Programm in seinen Grundzügen stehen, damit die auch touristisch bedeutsame überregionale und internationale Öffentlichkeitsarbeit beginnen kann.