Pressekonferenz 13. Juni 2006
Präsentation des neuen Logos von Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas mit Martin Heller, Intendant, und Dr. Walter Putschögl, Kaufmännischer Geschäftsführer
Dienstag, 13. Juni 2006, 11.00 Uhr, Lentos-Café
Für künftige redaktionelle Berichterstattungen über Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas ist ausschließlich die Logo-Version mit Textzeilen zu verwenden (siehe Abbildung).
Jede darüber hinaus gehende, nicht redaktionelle Verwendung bedarf der schriftlichen Zustimmung von Linz 2009.
Der Weg zum Logo Linz 2009
Das Siegerprojekt des Wettbewerbs
Wer ist Thomas Maier
Die Jury
Erik Spiekermann
Erik Spiekermann über das prämierte Logo
Die Finalisten der zweiten Etappe
Der Weg zum Logo Linz 2009
Linz 2009 brauchte ein neues, definitives Logo für das Kulturhauptstadt-Projekt. Diese Wort-Bild-Marke sollte das Selbstverständnis der zukünftigen Kulturhauptstadt als europäisches Kulturfest zum Ausdruck bringen, eine einprägsam knappe Präsenz in unterschiedlichen Kontexten gewährleisten und Raum für Spielmöglichkeiten bieten.
Mitte März 2006 wurde eine öffentliche Einladung zur Einreichung von Entwürfen lanciert. Weit mehr als 800 Interessenten registrierten sich auf der Website für die Zusendung der Einreichungsunterlagen. Über 540 Entwürfe sind eingelangt, darunter sowohl Arbeiten von Agenturen und Berufsgrafikern als auch von grafikinteressierten Laien und Schülern. Außerordentlich war das Engagement bei der Ausführung der Arbeiten – es handelte sich fast durchwegs um Einreichungen in guter Aufmachung und professioneller Qualität.
Sechs Autoren wurde schließlich in einer zweiten Etappe Gelegenheit zu detaillierter Ausarbeitung und Präsentation geboten. Daraus wählte die Jury einstimmig den Entwurf von Thomas Maier zum Siegerprojekt.
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Das Siegerprojekt des Wettbewerbes
Der siegreiche Entwurf überzeugt durch heitere Leichtigkeit, eine raffinierte Plakativität und eine überaus spielerische, der kulturellen Botschaft entsprechende Grundhaltung. Seine Basis: die Verwendung von Punkt und Beistrich in typografischer Übergröße als reduzierte Form der Ziffern 09. Diese Elemente sind allein oder mit unterschiedlichen Schriftsätzen einsetzbar. Grundfarbe ist – in der Positiv-Version – ein mittleres Grau, doch sind Farbspiele keineswegs ausgeschlossen.
Überhaupt eröffnet die Lösung von Thomas Maier eine Vielzahl an Variationen und Spielformen, die das Logo von Linz 2009 in unterschiedliche Erzählungen einbinden – auf amüsante, kreisförmige Bildelemente jeweils umdeutende Weise. Bereits skizziert sind eigenwillige Anwendungen in Kombination mit Farbfotografien. Dabei lassen sich Ausschnitte aus dem Alltagsleben ebenso verwenden wie solche, die auf einzelne Kunstsparten, industrielle oder naturhafte Zusammenhänge verweisen, oder auch Porträts.
Linzer Bildwelten werden auf diese Weise zum gleichsam selbstverständlichen Bestandteil des visuellen Auftritts der Kulturhauptstadt. Ein selbstbewusster grafischer Autor nutzt die Freiheit des kulturellen Auftrags. „Ich liebe die Vorstellung“, sagt Thomas Maier, „diese durch minimale Eingriffe entstandene Marke auf eine Reise durch alle erdenklichen Anwendungen zu schicken.“
Was das konkret bedeutet, wird in den nächsten Wochen und Monaten detailliert ausgearbeitet. Als erstes soll das neue Kulturhauptstadt-Logo über einen Werbefolder, die im Entstehen begriffene Website, in Tourismus-Broschüren, Präsentationsunterlagen und in verschiedenen Briefschaften das Erscheinungsbild von Linz 2009 radikal verändern.
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Wer ist Thomas Maier?
1973 in Graz geboren, besuchte Thomas Maier nach einer Grafikausbildung die Meisterklasse für Malerei bei Gerhard Lojen und studierte 1994 bis 2002 an der Kunstuniversität Linz in der Meisterklasse für Experimentelle Visuelle Gestaltung bei Herbert Lachmayer. Seit 1993 ist er regelmäßig an Ausstellungen beteiligt, unterrichtet seit Ende der 90er Jahre im Bereich Desktop Publishing. Seit 2003 arbeitet Maier bei Thomas Macho an seiner Dissertation zur Technikgeschichte der Schrift. Seit 2004 hat er zusätzlich einen Lehrauftrag an der Kunstuniversität Linz und ist als Autor für die E-Learning-Plattform DMA tätig.
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Die Jury
Die vierköpfige Jury traf am 30. Mai 2006 einstimmig die Entscheidung für das Siegerprojekt. Die Mitglieder der Jury waren Martin Heller – Intendant, Dr. Walter Putschögl – Kaufm. Geschäftsführer, Susanne Haslinger – Leitung Kommunikation (alle Linz 2009) und Erik Spiekermann – Grafik- und Informationsdesigner, Berlin / San Francisco.
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Erik Spiekermann
Erik Spiekermann ist als Grafik- und Informationsdesigner vor allem durch das Entwerfen von Schriften bekannt geworden. In diesem Bereich gehört er zu den weltweit wichtigsten Designern. 1979 gründete Spiekermann MetaDesign, das er zum größten deutschen Designunternehmen aufbaute. 1989 rief er FontShop ins Leben, den ersten und heute marktbestimmenden Versand für Computerschriften.
Erik Spiekermann ist Präsident der International Society of Typographic Designers, Honorarprofessor an der HfK Bremen, Ehrendoktor am Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien, Präsidiumsmitglied im Internationalen Institut für Informationsdesign und im Rat für Formgebung sowie Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel über Schrift und Typografie. Sein Büro UDN United Designers Network arbeitet in Berlin, London und San Francisco.
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Erik Spiekermann über das prämierte Logo
„Das Logo für ein Unternehmen, ein Ereignis, eine Institution ist bloß die Spitze des Eisbergs. Die restlichen sieben Zehntel des visuellen Auftrittes werden bestimmt durch Grundelemente wie Farben, Schriften, Bildstil, Layoutraster und die Kombination aller dieser Parameter in der Fläche, ob Bildschirm oder Papier. Erst das Zusammenspiel schafft den unverwechselbaren Stil, die Marke.
Das Logo für Linz 2009 von Thomas Maier scheint – mit der Lesart von Null und Neun als Punkt und Komma – erst einmal ein Gag zu sein, auf den auch andere gekommen sind. Eigen und wesentlich ist dem ausgezeichneten Entwurf zum einen die gekonnte Form dieser beiden bekannten Satzzeichen, zum andern die Einbindung in ein Konzept, das der Null eine eigene Bedeutung gibt.
Nämlich alle runden Gegenstände in Linz werden zur Jahreszahl erklärt und durch den Beistrich – die Neun – als lebendiges Logo definiert. Null und Beistrich sind räumlich in eine Beziehung gesetzt, die auch auf andere Elemente übertragbar ist und damit Selbstähnlichkeit schaffen kann.
Die Jury hat diesen Entwurf ausgezeichnet, weil er in sich den Kern eines unverwechselbaren Erscheinungsbildes enthält. Und weil die Bildidee genügend Abwechslung verspricht, auch über die nächsten drei Jahre frisch und interessant zu bleiben.“
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Die Finalisten der zweiten Etappe
Neben Thomas Maier nahmen folgende Designer teil:
• Robert Six, Drahtzieher / Wien
• Alexander Kada, Kadadesign / Graz
• Laurenz Brunner, selbstständiger Grafikdesigner / Amsterdam
• Marco Mesot, büro destruct / Bern
• Andreas Miedaner, Büro X / Wien
Auszüge aus den Entwürfen der Finalisten finden Sie hier.
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