Der Kranke Hase // verrückt nach Linz: „Warum bist du hierher gezogen?“
Pressemitteilung
Donnerstag, 17. September 2009
Auf der Suche nach dem Kranken Hasen hat Karin Fisslthaler Geräusche, Sounds und Gespräche, die vom Leben in der Stadt Linz erzählen, gesammelt und mit eigenem Soundmaterial verwoben. Damit schuf sie die Audioinstallation „Rabbits of Desire“: 261 Hasen, ausgestattet mit Lautsprechern, bilden ein verdichtetes System von Befindlichkeiten und Sehnsüchten und sind, je nach Blickpunkt der Betrachtung, zu Discokugeln, Gehirnen oder Planeten geformt.
Die Künstlerin begreift sich selbst als Kranker Hase: Physisch und psychisch begrenzt war Fisslthaler auf der Suche nach kleinen, aber besonderen Dingen, den „everyday miracles“. Dabei hoffte sie immer auf Menschen, Geschichten und Geräusche, die den Blick auf die Stadt verändern können und zwingen, „Gegebenes zu hinterfragen, um einen imaginierten Raum zu öffnen, der es ermöglicht in dieser Stadt zu überleben“.
Das Ergebnis dieser Suche ist die Installation „Rabbits of Desire“: Unterschiedlich große Kugeln, die sich aus dicht an dicht aneinander genähten Stoffhasen bilden und mit unzähligen Minilautsprechern ausgestattet sind, um so eine Mehrkanal-Audiokomposition hörbar zu machen. „Die kollektiven Hasenkugeln erscheinen aus der Ferne als geschlossene Systeme, aus der Nähe werden die vielen Individuen erkennbar, deren Sounds sich im Raum vermischen und in Dialog treten“, sagt die Musikerin und bildende Künstlerin. Fisslthalers Arbeit ist gekennzeichnet durch das Sammeln, Speichern, Verarbeiten und Wiedergeben. Dieses Sammeln materialisiert sich in den gefundenen Hasen, aber auch in den Gesprächen, die mit BewohnerInnen dieser Stadt geführt wurden. Fragen wurden gestellt: Warum bist du hierher gezogen?, Ist Linz Provinz?, Wie findet man hier Freunde?.
Straßenbahnrattern, Lüftungsrauschen, Menschengetöse: Gesammelt wurden überdies Geräusche. „Die Soundcollage lädt ein, persönliche Anknüpfungspunkte herzustellen und eigene Befindlichkeiten bezogen auf das Leben in dieser Stadt zu befragen“, sagt Fisslthaler. Aber auch Sounds wesentlicher Linz-Ereignisse wurden mit eigens generiertem Material kombiniert, das eine musikalisch-emotionale Funktion hat und dabei Referenzen zur Sub- und Clubkultur wie Punk, Industrial und Elektronik herstellt.
Die Musikerin und darstellende Künstlerin verbindet dies alles mit einer eigenen Videoprojektion, die den nächtlichen Blick auf Linz vom Pöstlingberg aus eröffnet. Die vielen einzelnen Lichter bilden ein Gesamtbild, das gleich der Milchstraße erscheint und an die Suche nach dem Kranken Hasen denken lässt.
Die Ausstellung wird am Dienstag, 22. September 2009, um 20.00 Uhr im KunstRaum Goethestrasse xtd, Goethestraße 30, 4020 Linz, eröffnet. Am Mittwoch, 30. September 2009, um 20.00 Uhr, findet das Konzert „Live-Elektronik für 261 Hasen“ von Kurz/Oppl sowie „Rabbits of Desire“ von Karin Fisslthaler/Cherry Sunkist statt.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 10. Oktober 2009, immer von Dienstag bis Freitag, 14.00 bis 20.00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 16.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.
Rückfragehinweise:
Mag.a Susanne Blaimschein, Leiterin KunstRaum Goethestrasse xtd, 0664 / 54 45 144.
Gottfried Roithinger, Kommunikation & Marketing pro mente oberösterreich, 0 732 / 6996 344, 0664 / 55 37 882, roithingerg@promenteooe.at