Interview mit Ulrich Fuchs - Teil 2
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Sie können hier den zweiten Teil des Interviews von Dr. Conrad Lienhardt mit Ulrich Fuchs von Linz 2009 lesen.
Zum Programm: Welche Schwerpunkte haben Sie für das Programm gesetzt?Zum jetzigen Zeitpunkt kann man eigentlich drei Felder benennen, die uns wichtig erscheinen. Eines habe ich schon genannt: Dass man Linz als Industriestadt und als Kulturstadt fassen kann oder besser uns interessiert das Verhältnis von Stadt und Industrie und von Stadt und Kultur.
Ein Drittes kommt hinzu: Unsere Wahrnehmung auf die Stadt ist, dass sie sich in einer landschaftlich äußerst reizvollen Umgebung befindet, dass es einen Naturraum um Linz herum gibt, der attraktiv ist, der sehr viel mit der Lebensqualität der Stadt zu tun hat, dass die Stadt geprägt wird durch einen Fluss, der die Stadt durchzieht, der selbst wiederum einen Naturraum darstellt. Die Stadt ist grüner, als ich mir das vorgestellt hatte. Sie hat 60 Prozent Grünfläche. 7 Prozent der Stadtfläche sind Wasserflächen - das sind erstaunliche Zahlen. Wenn man jemanden fragt, auf welche Stadt in Österreich diese Zahlen zutreffen könnten, würden wahrscheinlich wenige sagen, das müsste Linz sein. Und deswegen interessiert uns auch die Beziehung von Natur und Stadt.
Das Verhältnis von ‚urbanem Raum’ zu ‚Naturraum` rückt zur Zeit als philosophisches, kulturelles, soziologisches Thema wieder sehr viel stärker in den Vordergrund, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Das Thema wurde durch eine gewisse Dominanz ökonomischer Parameter verdrängt. Aber es ist meines Erachtens für das 21. Jahrhundert ein absolut prioritäres Thema.
Um diese Begriffe Natur, Kultur und Industrie herum entsteht eine interessante Konstellation. Natürlich spielen dabei in sich widersprüchliche, sich reibende Aspekte eine Rolle. Es handelt sich nicht um eine harmonische Dreifaltigkeit dieser Begriffe, die man in eine vordergründige Homogenität zwingen will, vielmehr bieten sie für eine Stadtgesellschaft eine interessante Auseinandersetzung um den Gestaltungsspielraum einer Stadt. Von daher werden diese Begriffe eine starke Rolle spielen.
Welche Auswirkungen hat das? Wir arbeiten zum Beispiel seit Mitte Januar mit dem Österreichischen Ökologieinstitut zusammen. Wir haben zwei Workshops verabredet, um zunächst in einer ersten Erarbeitungsphase zu überlegen, was aus diesem Befund, aus dieser Wahrnehmung, aus dieser These, die wir das für Linz finden, an Projektzusammenhängen entstehen können. Es gibt eine ganz Reihe von Partnern in Stadt und Land, die daran ein großes Interesse haben und die am Anfang alle etwas überrascht auf unsere These und unsere Bitte um Kooperationen in diesem Bereich reagiert haben.
Das ist ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal in der Geschichte bisheriger und auch künftiger Kulturhauptstädte. Wie gesagt, das ist noch ein gewisses Thesenstadium, in dem wir uns befinden. Aber eigentlich sind wir schon ziemlich sicher, dass diese Konstellation auch für die Programmentwicklung Funken schlagen wird.
Was heißt das konkret für die Programmentwicklung? Natürlich achten wir zum Beispiel besonders darauf, welche Projekte sich um die Themen Kulturraum/Naturraum ranken. Hat das etwas mit der Donau zu tun, mit dem Leben am Fluss, mit der Stadt am Fluss. Wir schauen uns ganz besonders interessiert Projekte an, die tatsächlich den Fluss und den Donauraum für eine kulturelle Bespielung thematisieren. Und wir versuchen auch zu sehen, welche Konstellationen sich um die Stadt herum ergeben könnten, was in die Regionen, in das Land hinein reichen könnte und versuchen das mit dem Kulturhauthauptstadtjahr zu verbinden. Natürlich ist Linz als Stadt das Zentrum. Aber die Agglomeration um Linz ist auch mit gemeint. Ich interessiere mich zum Beispiel auch dafür, was unter künstlerischen und kulturellen Gesichtspunkten bei der Landesgartenschau 2009 in Bad Schallerbach geplant ist. Da können sich Synergien ergeben aus dem, was eine Landesgartenschau 2009 als Thema hat. Das ist das eine Feld.
Um nochmals auf das andere Feld zurück zu kommen: Die Stadt, die Industrie und Kultur als zwei wichtige Faktoren hat. Wir wissen aus der Geschichte der letzten 20 Jahre, dass der industrielle Arbeitsprozess einer radikalen Änderung unterworfen war. Auch Kulturarbeit hat sich sehr stark verändert. Der Begriff der Arbeit ist ohnehin prägend in einer Stadt, die nicht so sehr Bürgerstadt als vielmehr Arbeiterstadt war und ist. Um und über den Begriff der Arbeit hat sich auch viel in der Geschichte der Stadt entschieden. Daher interessieren uns neben den kulturellen Produkten, die im Jahr 2009 sicherlich erkennbar sein werden, auch sehr die kulturellen Erarbeitsprozesse.
Eine Konsequenz daraus: Da wir keinerlei Interesse daran haben, Linz als ein Salzburg II oder als einen Ableger der Wiener Festwochen zu positionieren, werden wir eine „Eventisierung“ des Programms vermeiden und uns mehr mit kulturellen Arbeitsprozesse, die in Linz stattfinden, beschäftigen - mit einem Attraktivitätsfaktor natürlich für Innen und Außen.
Noch ein bisschen konkreter : Nehmen wir an, es findet ein internationales Theaterfestival im Jahr 2009 statt, dann interessiert es uns mehr, Künstlerinnen und Künstler zu gewinnen, die hier auch als Artists in Residence arbeiten und ihre künstlerischen Produkte vorstellen, die aber auch im Sinne einer Qualifizierung der hier vorhandenen Szene wirken oder der Szene, die hierher kommt, um an diesen Qualifizierungsprozessen teilzunehmen, Einblicke und Einsichten in kulturelle Arbeitsprozesse geben. Ich glaube, dass das gut zu Linz passt.
Wie weit ist die Zusammenarbeit mit den Linz Kultureinrichtungen gediehen und inwieweit sind diese in die Programmgestaltung integriert?
Wir haben nahezu flächendeckend mit allen Kultureinrichtungen der Stadt und des Landes und auch mit einem sehr großen Teil der Freien Szene Gespräche gehabt. Wir waren vor Ort. Leute waren hier. Wir sind in unterschiedlichen Geschwindigkeiten in Kommunikations- und gemeinsamen Arbeitsprozessen. 2009 ist ein ganz normales Jahr, insofern, als z.B. das Landestheater sein Programm, seinen Spielplan machen wird. Das verantwortet der Intendant des Landestheaters Rainer Mennicken. Da haben wir gar nichts mitzureden. Zum Glück haben wir einen guten Kontakt zu ihm und er wird sein Programm mit uns austauschen und umgekehrt. Um ein Beispiel zu geben: Wir überlegen gemeinsam, ob es Sinn macht, dass das Landestheater eine Premiere weniger macht, dafür aber bei den Premieren, die es macht auch mit unserer budgetären Hilfe etwas realisiert, was über dem liegt, was sich ein Landestheater einer 200.000 Einwohner Stadt in den Jahren davor und auch danach leisten kann. Aber wo man bewusst sagt: 2009 machen wir etwas Besonderes. Das hat dann eine Wirkung für das Ensemble, für die Stadt . Das ist „eins über den Durst getrunken“. Diese Gespräche laufen eigentlich mit allen Kultureinrichtungen, auch mit der Freien Szene. Sie laufen aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Uns ist natürlich klar, dass das Brucknerhaus, das Brucknerorchester, das Landestheater, das Landesmuseum, das Lentos etc. andere Vorlaufzeiten in der Planung haben, als etwa das Theater Phönix. Ein Brucknerorchester muss jetzt über die Spielzeit 2008,09,10 nachdenken. Ebenso das Landestheater - zwar nicht im Schauspiel, aber zumindest im Musiktheater. Wenn man für 2009 eine Auftragsarbeit für eine Oper in Erwägung zieht, dann kann man nicht im Herbst 2008 anfangen, einen Komponisten anzufragen. Das muss jetzt passieren und das passiert jetzt auch.
Mit anderen, auch mit den Vertretern der Freien Szene ist das etwas anders. Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die jetzt mit 2007, 2008 beschäftigt sind - was für uns auch nicht uninteressant ist, weil man in vielerlei Hinsicht auch Probeläufe für dieses besondere Jahr 2009 überlegen kann. Aber man wird mit diesen Einrichtungen im Moment noch in einem eher lockereren Planungsstadium bleiben können.
Wir legen auch großen Wert darauf, dass wir uns hinsichtlich des Budgets für 2008 und für 2009 noch einen gehörigen Teil reservieren und aufsparen, um auch im Jahr 2008 und selbst im Jahr 2009 Projekte anstoßen und realisieren zu können. Es wird noch Ereignisse geben, auf die eine Kulturhauptstadt reagieren können muss. Man kann sich nicht 2007 programmatisch bis ins Detail festlegen und dann, wenn sich 2008 etwas ereignet, worauf Kunst und Kultur reagieren müssten, sagen, wir haben leider kein Geld mehr dafür.
Von daher noch mal: Die Planungen sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Die Leiter der Kultureinrichtungen sind mit uns in einem engen Absprache-Kontakt.
Stadt und Stadtregion: 2009 tritt das Festival der Regionen mit dem Motto Kulturhauptvorstadt an. Wird die Region im Großraum Linz verstärkt über dieses Festival bedient, oder ist das eines unter anderen Projekten zur Einbeziehung der Region?
Es gibt mehrere interessante Projekteinreichungen aus der Region. Das Festival der Regionen ist, nach allem was ich davon gehört habe, ein sehr gutes Format von einer hohen Reputation und mit ganz offensichtlich sehr guten Machern. Es hat Gespräche gegeben, was das Festival 2009 tun wird. Es gibt zwei mögliche Ansätze: entweder die rutschen von Linz ganz weit weg in irgend einen Winkel Oberösterreichs und machen dort etwas. Dann berührt man sich nicht und kann trotzdem gut miteinander leben - man läuft ja sonst auch Gefahr, sich Publikum wegzunehmen. Oder man arbeitet zusammen. Wir haben uns gemeinsam für das Letztere entschieden - auf Vorschlag der Festivalleitung. Sie sind dann von sich aus mit der Idee „Kulturhauptvorstadt“ gekommen . Und das ist sehr gut, aus zwei Gründen: Es ist ein Beitrag zu einem Problem mit dem wir uns auseinandersetzen: dem Verhältnis von Stadt-Zentrum und Peripherie im Kulturhauptstadtjahr. Wir wollen ja, dass ein möglichst hoher Prozentsatz an Linzern und Linzerinnen an der Kulturhauptstadt teilnimmt. Wir wollen übrigens auch - das wäre noch so ein Ziel von Nachhaltigkeit, dass nicht geschätzte etwa 9 Prozent der Linzerinnen und Linzer regelmäßig Kultur konsumieren, sondern spätestens 2009 mindestens 14 Prozent. Und in den folgenden Jahren soll das so bleiben. Das wäre im Sinne von Nachhaltigkeit schon mal ein großes Ziel. Dazu kommt beim Festival der Regionen, dass das Budget von 2007 bereits als ein Vorlauf genommen werden kann, wenn sie die Zusicherung für 2009 haben. Jetzt kann die Festivalleitung, die sich bislang von mal zu mal mit einem unsicheren Ausgang um Subventionen bemüht hat und 2005 nicht wusste, ob sie für 2007 das Geld bekommt, sicher sein, dass sie 2009 ein Faktor sein werden. Sie kann Projekte anlegen, die von jetzt bis 2009 reichen, und 2007 kann dabei eine Etappe sein. Mit Blick auf Planungssicherheit ist das ein ganz wesentlicher Vorgang.
Wie sieht die Kommunikationspolitik der Intendanz aus? Wie gestaltet sich die Kommunikationsstrategie? Welche Rolle wird Transparenz dabei spielen?
Dazu gibt es von uns klare Vorstellungen. Zum einen sehen wir davon ab, einen allgemeinen über Medien verbreiteten „Call for Papers“ oder „Call for Ideas“ zu veröffentlichen, weil das nach aller Erfahrung nicht gut ist. Und zwar vor allem deswegen nicht gut ist, weil man sehr viel Enttäuschung produziert. Was wir bei jeder Gelegenheit betonen ist, dass wir offen sind für Ideen, die an uns herangetragen werden.
Wir haben dann ein ganz klares Verfahren. Wir nehmen nahezu jede Idee auf, wenn sie nicht gerade offenkundig schwachsinnig ist. Der zweite Schritt ist, dass wir an die Projekteinreicher herantreten und sagen, wir hätten gerne, um zu verstehen, was hinter der Idee steckt, eine kurze drei- bis vierseitige schriftliche Skizzierung, aus der hervorgeht, wer, was, mit wem, warum und wann. Dann prüfen wir das. Und wenn wir den Eindruck haben, dass das eine interessante Idee für uns und die Arbeit an unserer Projektstruktur ist, dann besprechen wird das im Team mit allen, die an der Projektentwicklung beteiligt sind. Das ist ein teaminterner Vorgang. Wir wägen ab und diskutieren, ob das etwas ist, wo wir noch mal nachfragen müssen, wie das gemeint ist. Es geht dabei um Präzisierungen. Bis dahin ist das etwas, was wir praktisch „umsonst“ von Autorinnen und Autoren der Projekte erwarten. Jedes Projekt ist bei uns administrativ registriert von 0 bis augenblicklich etwa 367. Jedes Projekt hat einen Partner bei uns im Team. Wenn wir der Auffassung sind, dass wir von den Autorinnen und Autoren eine nächste Stufe der Präzisierung erwarten - das ist das, was wir dann „Vorprojekt“ nennen - dann geben wir ihnen einen klaren Auftrag, ein Briefing. Wir bitten darum, das Projekt innerhalb eines verabredeten Zeitraums x auszuarbeiten mit Zeitplan, Budget, Klärung, wer die Partner sind, gibt es Notwendigkeiten einer juristischen, einer technischen, einer organisatorischen Abklärung, braucht es eine Machbarkeitsstudie etc. Dafür sind wir bereit Geld in die Hand zu nehmen und schließen mit den Projektpartnern eine niedrigschwellige schriftliche Vereinbarung - keinen komplizierten Vertrag. Wir bieten dann einen oder zwei Zwischentermine an, zur zwischenzeitlichen Abklärung, um mögliche Missverständnisse und falsche Erwartungen möglichst gering zu halten. Wenn das Produkt des Vorprojekts dann vorliegt, wird es einen Entscheid über ein „Stop or Go“ geben, der entweder gemeinsam oder sonst von der Intendanz getroffen wird. Dann wird ein Projekt-Vertrag geschlossen. Entweder ist also das, was wir in das Vorprojekt investiert haben, die erste Stufe der Projektfinanzierung oder es war eine Investition in ein Risiko.
Wir sind jetzt in der Lage ca. 15 Vorprojekte auszulösen bzw. haben diese teilweise schon auf die Reise geschickt. Einige werden wir bei der Pressekonferenz am 16. Mai beispielhaft vorstellen. Bis zum Sommer werden weitere Vorprojekte hinzukommen. Es gibt eigentlich nur eine einzige Vorbedingung für alle Projekte: sie müssen genial sein.
Es gibt bereits Absagen. Im Forum von linz09.info wird davon berichtet, auch dass diese sehr wertschätzend und persönlich gehalten sind.
Das geschieht in einer möglichst schnellen und klaren Aussage gegenüber den Projekteinreicherinnen und Projekteinreichern, um nicht lange Wartezeiten zu riskieren und damit Enttäuschungen zu vergrößern, aber auch im Sinne unserer eigenen Arbeitsökonomie. Wir wollen uns auf die Projekte konzentrieren, mit denen wir rechnen. Bei einer so großen Zahl an Einreichungen werden uns unweigerlich auch bürokratische Fehler passieren. Aber wir bemühen uns keine „0815-Absagen“ zu erstellen, sondern auch zu begründen. Die Briefe werden von denjenigen im Team, die für das Projekt verantwortlich sind und der Intendanz unterschrieben.
Die Wirtschaft hat schon relativ bald Forderungen an das Budget der Kulturhauptstadt gestellt und gefordert, auf allen Ebenen einbezogen zu werden.
Dazu gibt es eine klare Haltung - auch seitens des Aufsichtsratsvorsitzenden Vizebürgermeister Dr. Erich Watzl: Das 60 Millionen Euro Budget, das wir von Stadt, Land und Bund bekommen, ist ausschließlich für die Programmentwicklung für 2009 gedacht. Es wird keine Quotierungen geben, etwa für Investitionen in Wirtschaftsförderung oder bauliche Vorhaben, keine Quoten für Freie Szene und auch keine hinsichtlich der Einreichung von Projekten, die von Männern oder Frauen eingereicht werden. Einziges Kriterium ist Qualität.
Wir sind aber mit Organisationen wie z.B. dem City-Ring in sehr produktiven Gesprächen und auf der Suche, wie Kultur und Wirtschaft vor und für 2009 einen gemeinsamen Mehrwert finden können.
Welchen Stellenwert haben die großen Bauprojekte für 2009?
Es ist aus meiner Sicht eine große Chance und stellt ein riesiges Potential dar, weil die Zu- und Neubauten die kulturelle Attraktivität der Stadt erhöhen. Hier wird zudem nach dem neuesten Stand der Technik investiert. Das erhöht auch für uns die Attraktivität des Bespielens dieser Stadt in diesem Zeitraum.
Was wir brauchen, ist Planungssicherheit. Wir wollen einigermaßen sicher wissen, wann der Bau steht, weil Sonderausstellungsflächen z.B. im Südflügel des Schlosses eine Rolle spielen könnten. Das gilt ebenso für das AEC und das OK.
Beim Musiktheater sind wir froh, dass es nun eine Entscheidung gegeben hat. Das neue Opernhaus wird nicht mehr bis 2009 fertig werden, das ist ganz klar. Wir werden uns überlegen, wie man auf, vor oder um die Baustelle herum attraktiv einen Ort bespielen kann. Und die Bespielung einer interessanten Baustelle, auf der erkennbar ist, was 2010 oder 2011 in Linz dazukommen wird, ist zweifellos interessanter, als ein zwar fertiggestelltes Musiktheaters, das aber in den ersten Monaten noch mit Justierungen seiner Akustik zu kämpfen hat. Denn das ist meines Wissens nach eine übliche Erfahrung, dass die Realsituation nach der Eröffnung eines solchen Baus fast immer dazu führt, dass man erst einmal nachjustieren muss. In München musste die Oper nochmals acht Monate schließen, um akustisch nachzusteuern.
Wenn man sagen kann, dass der 'kollektive Blues' nach 2009 bald endet und es mit der Eröffnung des Musiktheaters 2010 gleich weiter geht, dann ist das gut für Linz.
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Dr. Ulrich Fuchs ist stellvertretender Intendant und Leiter der Programmentwicklung der Kulturhauptstadt Linz 2009 GmbH.
Dr. Conrad Lienhardt, Kulturmanager und Unternehmensberater, ist Herausgeber und Chefredakteur von www.linz09.info, der unabhängigen Plattform der Kulturhauptstadt Linz 2009