Educult resümiert über ICCPR 2006
28.07.2006Mitte Juli nahm Ulrich Fuchs mit einem Refererat über Linz 2009 an der 4. Internationalen Konferenz zur Kulturpolitischforschung ICCPR 2006 in Wien teil. Die Kongressteilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, in einem Tagesausflug Linz zu besuchen. Dr. Michael Wimmer, der Leiter des Organisators Educult, berichtet hier über seine Eindrücke zu Linz und dem Wachsen des Kulturhauptstadtprojektes.
Erste Einrücke zum Wachsen des Kulturhauptstadtprojektes in LinzMichael Wimmer / Educult Wien
Vor rund einem Jahr organisierte Educult ein kleines Symposium „Manchester und Linz: Kulturelle Stadtentwicklung zwischen Tradition und Innovation“, mit dem Ziel, zusammen mit führenden Exponenten der kulturellen Einrichtungen in diesen beiden wichtigen Wirtschaftsstandorten den Beitrag der Kulturpolitik zur Stadtentwicklung zu vergleichen. Schon damals wurden die großen Erwartungen deutlich, die viele LinzerInnen mit der Nominierung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2009 verbinden.
Im persönlichen Gespräch berichtete mir der Programmdirektor für Linz 2009, Ulrich Fuchs von den Absichten der Intendanz, für das Kulturhauptstadtjahr ein „nachhaltiges Feuerwerk“ zu inszenieren. Das hätte, so Fuchs, zur Voraussetzung, die Linzer Bevölkerung nicht erst 2009 für den einen oder anderen kulturellen Event zu begeistern sondern möglichst alle Teile der Bevölkerung ab sofort mit neuen Formen der kulturellen Teilhabe als Mit-Wirkende zu gewinnen.
Für Ulrich Fuchs sollte Linz 2009 aber nicht nur von der Stadtbevölkerung mitgetragen sein sondern – zumindest in dieser Zeit - auch eine Art Anwaltschaft für österreichische und darüber hinaus europäische kulturpolitische Belange übernehmen. Grund genug, ihn zu einem der Panels zu „The Effects of Cultural Policy in Urban Changes“ im Rahmen der Fourth International Conference on Cultural Policy Research“ (iccpr 2006), die zwischen dem 12- und 16. Juli in Wien stattgefunden hat, einzuladen.
Im Rahmen dieser Diskussion machten vor allem Franko Bianchini von der De Montoft Universität in Leicester und Albrecht Göschel vom Deutschen Institut für Urbanistik deutlich, welch dramatischen Veränderungen die europäischen Städte für die nächsten Jahre zu erwarten haben. Ihre Analysen stellten eine gute Grundlage für die Vorstellung der bisherigen Planungen für Linz 2009 durch Ulrich Fuchs dar, zumal sich diese unmittelbar auf historische ebenso wie aktuelle Besonderheiten der Linzer Stadtentwicklung bezogen.
Eine Reihe von TeilnehmerInnen von iccpr hatte am letzten Tag der Konferenz Gelegenheit, Linz und einige seiner Kultureinrichtungen im Rahmen einer eintägigen Exkursion auch persönlich kennen zu lernen. Persönlich und auch im Namen der TeilnehmerInnen möchte ich mich für die Einladung nochmals ganz herzlich bedanken. Wenn es nach den zahlreichen positiven Rückmeldungen geht, so haben die TeilnehmerInnen viele nachhaltige Eindrücke mitgenommen. Manche von Ihnen werden wohl spätestens 2009 wieder kommen.
In der Zwischenzeit würde sich Educult freuen, die Zusammenarbeit mit Linz 2009 weiter intensivieren zu können. Gerade nach den von Ulrich Fuchs angesprochenen Intentionen einer möglichst breiten Beteiligung der Bevölkerung würde es sich anbieten, neue Formen der kulturellen Partizipation in europäischen Städten genauer auf ihre Anwendbarkeit auch in Linz zu untersuchen. Dazu hat Educult zuletzt ein Projekt für das Städtenetzwerk EUROCITIES abgewickelt und eine Reihe von Good Practice Modellen gesammelt, die zu einem europäischen Dialog über neue Beteiligungsmodelle in Linz zusammengeführt werden könnten.
Vorerst aber wünschen wir dem Linz2009 Team alles Gute für Ihre Tätigkeit als permanente Feuerwerker!