Roter Stern Linz: das Spitz Hotel
Einen besonderen „spirit of Linz“ verströmt das neue Spitz Hotel als erstes Designerhotel in Linz. Linz09 führte mit der Direktorin Regine Wölger ein Gespräch.
„Wir haben unser Haus speziell im Hinblick auf Linz 2009, auch in Absprache mit Intendant Martin Heller, gestaltet“, bekennt Regine Wölger, die Direktorin des neuen Spitz Hotels. Fast unscheinbar hinter der monströsen Architektur des Neuen Rathauses in Alturfahr gelegen, atmet das Haus, wie Wölger sagt, den „spirit of linz“; des anderen Linz freilich, des kulturellen Linz, das dem industriellen als Image nachfolgt.Images spielen überhaupt eine zentrale Rolle für die Direktorin, die das 1. Designerhotel der Stadt zusammen mit der Linzer Künstlerin und Architektin Isa Stein entwickelte. Schritt für Schritt haben Wölger & Stein an der Verwirklichung ihrer Ambition gefeilt, Kunst und Kultur in den Hotelbetrieb miteinzubeziehen. Andreas Thaler designte die Schreibtische, Ernst Mitterndorfer das Licht. „Hier ist nichts 08/15, sondern alles maßgefertigt“, sagt die Direktorin und verweist auf „ein weltweit einzigartiges Konzept“.
Zwar gebe es diverse Hotels im In- und Ausland, die mit Kunst und Design operierten. Aber jede der sieben Etagen und ihre wesentlichen Zimmer-Elemente in Kooperation mit Linzer Kulturinstitutionen, in ihren Logo-Farben und mit je einem 260x100 cm großen Bild/Image am Kopfende der Doppelbetten zu gestalten, sei ein absolutes Novum. Mit je einem Stockwerk vertreten sind: AEC, Brucknerhaus, Kunstuniversität, Landesmuseum, Landestheater, Lentos und O.K.
73 Zimmer, aufgeteilt auf Studios, Apartments, Suiten und „long-stay-rooms“ beherbergt das Haus der Nahrungsmittelhersteller-Firma Spitz. Es diente einst als Lager der daneben befindlichen Zentrale, vor 20 Jahren wurde es zum Hotel umfunktioniert. 5 Millionen Euro ließ sich der Konzern anlässlich seines 150-jährigen Bestandsjubiläums den Um- bzw. Neubau kosten. 120 bis 250 Euro kostet eine Nächtigung – „pro Zimmer, nicht pro Person“, wie Regine Wölger betont und damit gegen eine austriakische Gepflogenheit verstößt.
Dem entsprechend breit gestreut ergebe sich die Zielgruppe des Spitz Hotels. „Wir wollen die Linzer Kunst allen Reisenden näherbringen“, erklärt Wölger. Die angestrebte Wechselwirkung von Kunst und Erholung formuliert sie so: „Unsere Gäste sollen von sich sagen können: Wenn wir schon nicht im Lentos waren, dann wenigstens im Lentos-Stockwerk.“ Und am Ende ihres Hotelaufenthalts erhalten alle Gäste einen Badeschwamm ausgehändigt – in Form eines roten Sterns, der dem alten Firmenlogo entnommen und im gesamten Spitz Hotel als Blickfang platziert wurde.
www.spitzhotel.at